Nachdem CARNALATION für ihre erste EP „Doomsday Diaries“ einen äußerst verhängnisvollen Titel gewählt hatten, geben sie sich mit „Deathmask“ nun etwas neutraler. Gegründet im Jahr 2009 ist es nun, knapp 30 Monate später, soweit, dass das erste vollwertige Release der Death/Grind-Formation aus Finnland in den Regalen steht.
Wie es sich gehört, drücken die fünf Musiker ab „Contamination“ das Gaspedal voll durch – aberwitzige Blastbeats, die aber nicht durchgehend gespielt werden, sondern die Drummer Yli-Rahko gezielt mit verschiedenen Rhythmen variiert, in Kombination mit dezenten Tremolo-Picking-Melodien und einem für das Genre schon überdurchschnittlich variablen Sänger, kommen hier zur Geltung. Das macht Spaß. „Cataclysm Catharsis“ sorgt mit seinen ballernden Gitarrenriffs ebenso für Laune – hier streut das Duo Rissa/Hakanen einige äußerst technische Spielereien ein, die den Track in Richtung Beneath The Massacre rücken. Stücke wie „Cadence Of Insects“ und „Virus Design“ (mit sehr gelungenem Refrain) erleben auch gemäßigtere, von viel Double-Bass-Spiel geprägte Passagen – das hindert die Band jedoch nicht daran, stets mit eruptionsartigen Ausbrüchen die Intensität zu steigern. Und ganz das Tempo zu drosseln ist zwar nur selten CARNALATIONs Ding (in „2000 Years“) – jedoch kommt durch die dort servierten Melodien Stimmung auf. Das könnten sie ruhig öfter machen.
Einflüsse aus dem Hardcore-Punk sind bei CARNALATION, wie auch bei anderen Bands aus dem Genre, vorhanden – so brechen in „I Am God“ und „Apathy Patterns“einige Breakdowns über den Hörer nieder. Mit „Omega Hour“ wagt die Band außerdem Ausflüge in Black Metal-artige Gefilde.
„Deathmask“ ist ein verdammt geradliniger Hörspaß, der zwar wenige richtige Höhepunkte hat, den aber Fans des momentan etwas ausgedünnten Death/Grind-Genres absolut willkommen heißen dürfen. Wer also auf Bands wie Misery Index oder, etwas aktueller, Molotov Solution steht, kann sich „Deathmask“ durchaus reinziehen.
Wertung: 7 / 10