Instrumental-Post-Rock zu rezensieren ist nicht immer ganz einfach – denn genau wie die Bands selbst läuft man schnell Gefahr, ein ums andere Mal dasselbe zu schreiben.
Ein wenig ist dies auch bei CANYONS OF STATIC der Fall, und deshalb wohl auch bei mir – fällt mir zu deren Album auch nach diversen Hördurchgängen nicht viel ein, was nicht schon in diversen anderen Reviews zu Bands dieses Genres gesagt wurde: Gut gemacht ist das, was das mittlerweile um Gitarrist Nicholas Elert erweiterte Quartett hier darbietet, ganz gewiss: Der Sound ist transparent und prägnant, die Instrumente sind kompetent bedient, und auch die Songs sind schön arrangiert… mal plätschern diese etwas vor sich hin, mal erlebt der Hörer eine echte dramaturgische Steigerung – und gefühlvoll ist all das auch.
Und dennoch kann mich „Farewell Shadows“ nicht wirklich begeistern, oder zumindest nicht mehr, als es diverse andere CDs des Genres bereits vorher getan haben, und unzählige noch tun werden – denn neu oder auch einfach nur anders ist hier leider gar nichts. Viel eher klingt das Album, als hätte jemand im Stilmittelladen mal eben noch in die Post-Rock-Schublade gegriffen und sich die am einfachsten zu angelnden Elemente herausgefischt: Ein paar simpel gehaltene Cleanteile aus aufgelösten Akkorden, geschraddelte, ebenso simpel gehaltene Riffs und ein paar nette Melodien eben. Womit man wieder bei dem Problem wäre, welches ich gernell mit vielen Post-Rock-Bands habe, und welches ich deshalb CANYONS OF STATIC auch nicht voll zur Last legen kann:
Zusammengebaut sind diese Elemente zweifelsohne gut, so dass die Qualität dieser Veröffentlichung so gesehen nicht in Frage gestellt werden kann. Andererseits wurde mir in der Vorlesung „Qualitätsmanagement“ unlängst beigebracht „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein“ – und den aufrichtigen Versuch, besser zu sein als all die anderen Post-Rock-Bands, die es da draußen sonst so gibt, kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen.
Wertung: 7 / 10