Artwork CALL OF CHARON

Review Call Of Charon – The Sound Of Sorrow (EP)

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Death Metal

Dass es bei dem Bandnamen CALL OF CHARON nicht sofort im Oberstübchen klingelt, ist verständlich, denn die Duisburger Death-Metal-Band ist zwar seit 2006 aktiv, brachte allerdings (von einigen Split-Beiträgen und digital veröffentlichten Singles mal abgesehen) erst eine EP (2007) und ein Album (2019) auf den Markt. Mit „The Sound Of Sorrow“ legen die Westfalen nun eine zweite EP nach, die als Vorgeschmack für das kommende, zweite Album dient, dabei aber mehr als nur ein bloßer Lückenfüller ist.

Die fünf Tracks umfassende EP bietet zwar nur etwas mehr als 15 Minuten Spielzeit, diese schmücken CALL OF CHARON aber mit einigen Überraschungen aus. Der starke Opener „The Cleansing“ entpuppt sich beispielsweise als waschechter, moderner Death-Metal-Track, an dem sich mit „In Dying Days“ ein Cover von As Blood Runs Black anschließt. CALL OF CHARON im Deathcore-Gewand ist? Keine schlechte Idee, Breakdowns und Slam-Parts schütteln die Duisburger locker aus dem Handgelenk, aber richtig stark klingen sie erst im Uptempo-Death-Metal. Der Song „Verblasster Glaube“ ist das genaue Gegenteil von allem, was beispielsweise Bolt Thrower bisher veröffentlicht haben, und dürfte vor allen denjenigen unter uns gut ins Ohr gehen, die ihren Death Metal geknüppelt und nicht walzend mögen.

Nach „Verblasster Glaube“ folgt passenderweise ein ruhigeres Interlude, bei dem die Hörer ebenso zum Verschnaufen kommen wie die Fußpedale des Drummers. Mit „One By One“ schließen CALL OF CHARON die EP schließlich mit einem starken Track ab, der vom dominanten Zwischenspiel zwischen Blastbeat-Attacken und rasantem Riffing lebt. Der Song ist definitiv ein gelungener Abschluss für eine Platte, die als Appetithappen serviert wird und die Wartezeit zum Nachfolger von „Plaguebearer“ verkürzen soll. Wer ein Faible für schnellen Death Metal in modernster Produktion hat und noch nichts von CALL OF CHARON gehört hat, sollte sich kurz schämen, danach aber schnellstens zu „The Sound Of Sorrow“ greifen.

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