„Es zu versuchen ist der erste Weg zum Scheitern“, sagte mal ein berühmter Philosoph. Oft trifft dieser schlaue Satz zu, doch nur selten denkt man sich „Versuchen die es denn überhaupt oder wollen sie mich nur quälen mit allem, was sie tun?“.
C-ROM. Ein Band, die mich wohl noch lange Zeit mit dem Soundtrack für meine schlimmsten Albträume versorgen wird. Die sechs Franzosen und Französinnen versuchen, Gothic und Industrial zu vermischen und raus kommt dabei… nun, ich kann mir nicht anders helfen, ein Riesenhaufen Scheiße.
Schon in den ersten Sekunden machen C-ROM dem Hörer klar, dass er sich auf eine düstere, elektronische Scheibe einzustellen hat. Wäre nicht das Problem, wirklich nicht, aber schon zu Beginn meint man, absolut keine Motivation und Spielfreude hören zu können. Gut, vielleicht braucht man das für diese stark elektronische Musik auch nicht. Aber deswegen muss es doch nicht klingen, als hätte keiner der Instrumentalisten und der einfallslose Programmierer des Drumcomputers – und wer weiß, was hier noch alles lieblos programmiert wurde – wirklich Lust darauf. Die Mischung aus Instrumenten und Programmierung ist dazu recht krud, oft ist keinerlei Linie zu erkennen und irgendwie will nichts richtig zusammenpassen. Manche mögen das innovativ nennen, C-ROM schießen aber ein klein wenig über das Ziel hinaus und verlieren sich in ihrem eigenen Chaos. Weder innovativ, noch progressiv oder komplex – einfach nur nervenaufreibendes Chaos.
Damit könnte man sich vielleicht noch anfreunden, gäben C-ROM uns die Chance – aber wir haben die Rechnung ohne die Sänge… die Gesangsstimme… nein, sagen wir einfach Stimme gemacht. Von „Purple Cloak“ bis „Another Sky“, es ist schier unglaublich, hält die Alte einen einzigen sirenigen Ton und jault und quietscht sich so durch die gesamte Scheibe. Nein, das gibt’s eigentlich gar nicht, wie absolut unfassbar grottenschlecht das ist. Der Magen rumort, die Augen tränen unweigerlich, die Glieder erschlaffen obgrund der akustischen Tortur. Zwischendrin schreit François auch mit rein, agiert aber ebenso monoton und ausdruckslos wie seine Frontfrau. Soll die US-Armee den Terroristen im Irak statt Metallica doch C-ROM vorspielen, eine bessere Folter gibt es wirklich nicht. Ein Geheimtipp würde ich meinen, der durchschlagenden Erfolg verspricht!
Echt, Leute, ich konnte bis jetzt so gut wie jeder frauengefronteten Gruppierung etwas abgewinnen, aber C-ROM setzen dem ganzen noch die Krone auf. In allem Groll und Ärger muss man sagen, dass „My Madness“ oder „From The Rivers Chorus“ doch tatsächlich das ein oder andere feine Riff präsentieren. „Out of shit a flower grows“, wie andere berühmte Philosophen einmal sagten, quasi. Doch leider ist der Kot dermaßen dicht und unfruchtbar, dass die wenigen Blümchen, die daraus sprießen mögen, niemals auch nur eine Blüte tragen werden, bevor sie jämmerlich eingehen.
C-ROM haben es mit „The Winding Star“ tatsächlich geschafft – es geht noch nervtötender und quälender als bei „Nefret“ von Wykked Wytch oder „Nero“ von Closterkeller, und diese beiden waren nun jahrelang große Namen in meiner All-Time-Flop-Liste. Im Jahr 2007 ist höchstens die „UTD“ von Furze noch schlechter. Ja, sonst nichts. Glückwunsch nach Frankreich, ein Punkt für zwei, drei gute Riffs, einer für die doch ganz gute Produktion und noch ein Extra-Minuspunkt für den unfassbaren Nervfaktor… Um Track Nummer 8 („W.a.h“) heranzuziehen, ein abschließendes Fazit: „Waaaaaahhhhh, C-ROM!!!“. Schnell weg.
Wertung: 1 / 10