Review Burden – The Fool (MCD)

Es gibt sie doch noch: Junge Bands mit Visionen, Idealismus und genug Ambitionen, diese dann auch auf höchstem Niveau umzusetzen. Konkret beziehe ich mich hier auf BURDEN, eine junge Band aus Deutschland, die sich einer schlichtweg als cool zu bezeichnenden Mischung aus Southern Rock, Sludge und Metal verschrieben und diese nun in Form einer 3-Track-MCD eigenständig, jedoch hochprofessionell, veröffentlicht hat.

Auf der Suche nach stilistischen Vergleichen kommen mir zunächst Bands wie Damageplan oder Down in den Sinn, wobei BURDEN noch etwas mehr „Südstaaten-Flair“ in ihrer Musik unterzubringen wissen: Das liegt zu einem guten Teil an dem sehr ausdrucksstarken Gesang des Kanadiers Thorsten, andererseits daran, dass auf moderne und aggressive Elemente, wie sie Damageplan sie in ihre Musik einbrachten, gänzlich verzichtet wird und man statt dessen von der klassischeren, rockigen Seite an die Sache herangeht – stellenweise meint man fast Doom-Einflüsse heraushören zu können.
BURDEN besticht dabei auf dieser MCD vor allem mit der Lässigkeit, die durch die Musik vermittelt wird: Die Riffs grooven, die Songs wirken sowohl bezüglich ihres Aufbaus als auch der Umsetzung durch die Musiker herrlich unverkrampft und entspannt… und der Gesang, der vieles, was andere Bands in diesem Genre zu bieten haben, in den Schatten stellt, ist sowieso über jeglichen Zweifel erhaben – hier sitzt jeder Ton, die Stimme transportiert Kraft, Ausdrucksstärke und Charisma… mehr kann man wohl wirklich nicht verlangen.

Durch den Umstand, dass die MCD zudem genau den dichten, druckvollen und runden Sound bekommen hat, den Musik dieser Art benötigt, und sich auch von der optischen Aufmachung her vor keinem Labelrelease verstecken muss, kann für dieses Werk eine absolute Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Einzig das Format mag mich nicht vollends zu begeistern, hat man doch nach drei Tracks erst so richtig Blut geleckt und Lust auf mehr.Im Wissen, dass es bis zum ersten BURDEN-Album jedoch nicht mehr all zu lange hin sein kann, lässt sich dieses Verlangen jedoch vorerst auch prima stillen, in dem man ein weiteres mal auf Play drückt…

Publiziert am 6. April 2013 von Moritz Grütz