BRUTAL UNREST treiben seit 2002 ihr Unwesen in deutschen Landen. Das bisher einzige Full-Length hörte auf den Namen „Hellcatraz“ und erschien im Jahre 2009. Jetzt heißt es „Nemesis“ – bis auf die Tatsache, dass es sich vermutlich um Death Metal handeln wird, gehe ich also völlig unvoreingenommen und erwartungslos an dieses Release heran.
Ganz dem Bandnamen entsprechend geht die Truppe sehr hart, geradlinig und schnörkellos zu Werke. Das nimmt mit dem ersten Song „Heretic Revenge“ schon einen guten Start: Der geht mit flinken und gleichzeitig eingängigen Palm-Mute-Riffs voran, in die sich zwischenzeitlich Blast Beats mischen. Im darauf folgenden „Death To All“ geht es noch abwechslungsreicher zu: Coole Akkordfolgen, kleine Spielereien und verdammt druckvolle Riff-Passagen, die von einem Blastbeat- in einen Midtempo-Part herübergenommen werden werden schlussendlich nur von einem netten Solo getoppt, das BRUTAL UNREST hinten drauf legen – in den langsameren Passagen weist die Musik der deutschen Zertrümmerer durchaus Ähnlichkeiten mit Bolt Thrower auf. Das kommt im schleppenden „Existence Of Obscurity“ zur Geltung, das mit überaus heftigen Nackenbrecher-Riffs überzeugen kann.
Extrem cool ist, dass „Nemesis“ hinten raus nochmal so richtig an Qualität zulegt: In letzten vier Tracks des Albums liefert das deutsche Quintett eine zündende Hookline nach der anderen, die Double-Bass-Rhythmen gehen noch besser rein, die Soli werden ausgefeilter und die Grooves noch vernichtender: So passt es richtig gut, dass der Song „Outro“ an vorletzter Stelle steht, weil „World Eater“, anstatt ein harmloser Ausläufer zu bleiben, nochmal so richtig killt und neben walzenden Riffs und coolen Melodien auch extrem viel Abwechslung bietet.
So liegt am Ende ein unerwartet fettes Death-Metal-Brett vor einem, das nicht nur für Fans der bereits angesprochenen Bands uneingeschränkt empfehlenswert ist. BRUTAL UNREST ziehen ihren Stiefel vorne bis hinten durch, ohne mit der Wimper zu zucken, und lassen dabei nicht nach. Sehr cool!
Wertung: 8 / 10