Review Born From Pain – War

Nicht allzu lange ist es her, dass uns BORN FROM PAIN mit einem Album beglückt haben, und nicht allzu lange ist es her, als sich die Band mit „In Love With The End“ endgültig etablierte. Doch war der Weg von BORN FROM PAIN ein relativ steiniger, denn bereits eine EP, zwei Split CDs und ebenfalls zwei Longplayer liegen vor dem besagten Album aus dem Jahre 2005. Und „War“, das nun vierte Album der Niederländer, kam für die Hörerschaft doch etwas unerwartet, immerhin tourten die Jungs seit dem Release 2005 fast ununterbrochen und. Diese Tatsache erinnert ein wenig an Ektomorf, und es ist bekannt was für ein Brecher den „Gipsy“ aus Ungarn gelungen ist.

Zurück zum Thema, das da heißt „War“. Und wie erwartet schießt mir der erste Track „Relentless“ mit einer satten Portion Härte entgegen. Die Musik von BORN FROM PAIN war, denke ich, immer schon dafür bekannt, sich im mittleren Tempo-Bereich zu befinden, um so mit ordentlich viel Groove überzeugen zu können. So fällt mir spontan auf, dass sowohl „Relentless“ als auch der Rest der Scheibe meist schneller ist, als der Vorgänger „In Love With The End“. „Behind Enemy Lines“ ist ein wirklich fieser Nackenbrecher, dessen Snaredrumming verflucht schnell ist, ganz anders wiederum „Stop At Nothing“ mit den etwas langsameren Drums. Dieser Song hat übrigens Kult-Potenzial, denn mit drückenden Riffs, eingängigem Refrain, unheimlich viel Groove und den sehr gut gelungenen Backing Vocals bietet er alles, was das Hard- / Metalcore-Herz begehrt, und selbst für Headbanger sind Parts zu finden, zu denen die Mähne einfach geschwungen werden muss.

Dass die Band das Zeug zu einer echten Größe hat war vielen klar, mir natürlich auch, aber dass das neue Material derartig einschlägt hätte ich niemals zu Hoffen vermocht. Mal schnell, mal langsam, mal eingängig, mal so brutal als gäbe es keinen Morgen mehr, man pflügt quer durch sämtliche Spielarten, die Stimmung ist einfach absolut gelungen und passt in jeder Sekunde. Und das nächste Highlight kommt sofort: In „Crusade“ singt Jan-Chris von Gorefest Teile des Refrains und trägt so eine weitere Facette zur Abwechlung bei. Dabei ist Jan-Chris nicht der einzige Gast, der auf diesem Album zu hören ist. Dazu aber gleich mehr, denn vorher muss ich „The War Is On“ als eine große Überraschung einfach erwähnen. Ein Instrumental, das sehr ruhig und subtil angehaucht ist – hier wird Gelegenheit geboten, mal durchzuatmen und dem druckvollen Sound alle Aufmerksamkeit zu schenken. Einfach mal genießen!

So, jetzt aber wieder zurück zu meiner Gästeliste. Darf ich vorstellen – Pepe, Gitarrist von Hatesphere. In „Scorched Earth“ heizt er ordentlich ein, als wäre der Song nicht ohnehin schon eine wahre Perle. Mit einem kurzen Gast-Solo(!) versüßt er das Hörspiel noch zusätzlich. Ein weiterer Herr auf dieser Liste ist Lou von Sick Of It All, der im Song „Doomsday Clock“ seine Stimmbänder im Spiel hat. Das letzte Genussstück ist „Iron Will“, dieser Song macht ein letztes Mal deutlich, was der Band hier eigentlich gelungen ist. So eingängig und trotzdem derartig hart habe ich BORN FROM PAIN zuvor noch nie erlebt und all diese Gesichtspunkte kommen hier ein letztes Mal zum Vorschein. Das echte Outro zur Scheibe bildet jedoch „Behind Enemy Lines“, an dieser Stelle eine alternative Version mit Barney von Napalm Death, der am Mikrofon aus- bzw. mithilft.

„War“ ist ein echtes Brett geworden und stellt im diesjährigen Hardcore / Metalcore Bereich (schwer zu sagen, in welche Richtung „War“ wirklich tendiert) einen echten Pflichtkauf dar. Und auch andersgesinnte – sprich „Headbanger“ – dürfen da gerne ein Ohr riskieren, ich bin mir nämlich sicher, dass sich so einige für das gebotenen begeistern können. Genug der Worte – reinhören und kaufen!

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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