Das Cover von "Higher Ground" von Bonfire

Review Bonfire – Higher Ground

  • Label: Frontiers
  • Veröffentlicht: 2024
  • Spielart: Heavy Metal

Nach dem Abgang von Ur-Sänger Claus Lessmann im Jahr 2015 sind BONFIRE nicht mehr so recht zur Ruhe gekommen. Zunächst folgte David Reece (Ex-Accept), der aber nur eine Platte mit den Bayern aufnahm und sodann durch Alexx Stahl (Ex-Masters-Of-Disguise) ersetzt wurde. Drei Alben später wurde auch diese Verbindung wieder gelöst und die Ingolstädter mussten abermals eine neue Stimme finden. Die kommt nun vom Griechen Dyan Mair, der seit seinem Einstieg vor drei Jahren zwar auch schon auf drei BONFIRE-Alben verewigt wurde, allerdings handelt es sich dabei „nur“ um Neuaufnahmen der ersten drei Platten der Band. Auf „Higher Ground“ ist die aktuelle BONFIRE-Besetzung also erstmals in gänzlich neuen Songs zu hören.

Bereits auf ihren bisherigen Alben haben die bayrischen Rocker gezeigt, dass ihnen solcherlei Veränderungen nichts anhaben können und auch auf „Higher Ground“ zeigen sich BONFIRE wieder von ihrer besten Seite. Den Anfang macht das ausgesprochen metallische „I Will Rise“, das vom ersten Ton an mit schiebenden Riffs uns ziemlich dick aufgetragener Leadgitarrenarbeit überzeugt, ehe es in einen Band-typischen Refrain mündet. Der neue Mann am Mikrofon ist dem ausgeschiedenen Herrn Stahl dabei nicht unähnlich, klingt aber eine Idee jugendlicher (und energetischer) und punktet mit atemberaubendem Stimmumfang, was auch beeindruckende Screams umfasst. Das gibt dem Sound von BONFIRE gewiss einen neuen Anstrich, passt aber gleichzeitig auch gut zum etablierten Stil der Truppe.

Der Wechsel am Gesang wurde also erfolgreich vollzogen, weshalb auf „Higher Ground“ nichts mehr schiefgehen kann. BONFIRE stellen auf ihrem neuesten Album die gesamte Bandbreite ihres Schaffens zur Schau und klingen dabei stets ebenso authentisch wie motiviert. Das AOR-lastige „I Died Tonight“ macht genauso viel Spaß wie die treibenden Heavy-Metal-Songs „Lost All Control“ und „Spinnin` In The Black“ und in der Ballade „When Love Comes Down“ darf Sänger Mair dann vollends zeigen, was er alles drauf hat. Im letzten Drittel wird es auf „Higher Ground“ tendenziell etwas härter und wenngleich modern groovende Stampfer wie „Come Hell Or High Water“ und „Jealousy“ nicht zum Standardrepertoire der Bayern gehören, stehen ihnen auch diese Songs gut zu Gesicht.

Wirklich große Überraschungen erlebt man mit „Higher Ground“ nicht, aber BONFIRE halten in den neun neuen Songs das hohe Niveau der vorangegangenen Alben und das reicht zum Glücklichsein vollkommen aus. Die Fähigkeiten des neuen Mannes am Mikro stehen schon seit seinem Einstand auf den Neueinspielungen außer Frage, aber erst wenn Dyan Mair sich in neuen Band-Originalen wie auf dieser Platte so richtig austoben darf, wird deutlich, wie gut er eigentlich zu den Ingolstädtern passt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis BONFIRE bei Frontiers Music landen würden und ihr Label-Einstand vermag auf ganzer Linie zu überzeugen.

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Wertung: 8 / 10

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