Nachdem dieses Jahr mit „Through The Dark Past” bereits eine Zusammenstellung der Spilt- und EP-Songs von BOMBS OF HADES erschien, veröffentlichen die Schweden nun mit „Atomic Temples“ auch ein neues Album, das dritte der Bandgeschichte.
Wer BOMBS OF HADES kennt, der weiß, was ihn erwartet. Dreckiger Old School Death Metal, versetzt mit jeder Menge Crust. Kompromisslos, grob und brutal. An dieser Ausrichtung hat sich – was Wunder – auch auf „Atomic Temples“ nichts geändert, so nimmt man zumindest an.
Bereits der Opener „Fracture“ enthält in seinen zweieinhalb Minuten sämtliche Trademarks der Band. Die Gitarren sägen, die Drums peitschen den Song nach vorn und Jonas Stålhammar (der Name ist einfach jedes Mal wieder eine Freude) brüllt seine Texte heraus. Alles gut, alles beim Alten. Allerdings zeigt das Solo eine neue Facette der Band, denn es ist nicht nur chaotisch, sondern regelrecht melodisch, was in Verbindung mit dem etwas saubereren Sound der Platte durchaus überrascht.
Das folgende „And Your Flesh Still Burns“ beginnt schwungvoll und mit einer Rock-n’-Roll-Attitüde, die man von BOMBS OF HADES so weder schon mal gehört hat noch erwartet hätte. Die Nummer erinnert eher an das erste Album von Chrome Division als an die vorherigen Werke der Band.
Auch „Palace Of Decay“ ist mit seinem epischen Intro alles andere als Standartmaterial für diese Band, auch wenn der weitere Verlauf des Tracks dann doch wieder in bekannte Muster zurückfällt, was allerdings das erste Mal auf „Atomic Temples“ der Fall ist und dadurch doch irgendwie frisch wirkt.
Mit „Omens“ und „Through The Pandemonium“ finden sich zwei straighte Death-Metal-Tracks auf der Scheibe, die in je knapp zwei Minuten alles niedermähen. Im Gegensatz dazu gibt es mit dem Titeltrack (genau wie „Scorched Earth“ vom Vorgänger „The Serpents Redemption“) wieder einen sehr langen Track, hier sind es gut zwölf Minuten, in denen BOMBS OF HADES ihren Sound zur Schau stellen, allerdings wieder mit einigen rhythmischen- und Tempovariationen versehen, so dass man sich ein wenig verwundert die Augen bzw. Ohren reibt, auch wenn der Trademarksound der Band durchaus noch zu erkennen ist.
So ist „Atomic Temples“ entgegen aller Erwartungen nicht nur ein weiteres BOMBS-OF-HADES-Album geworden, sondern zeigt eine deutliche Entwicklung der Band. Es gibt immer noch Songs, die in gewohnter Manier ohne Rücksicht auf Verluste auf den Hörer losgehen (z.B. „The Last Gateway“), aber es gibt eben auch die angesprochenen Songs, die von dieser Formel abweichen. Diese Variationen im Bandsound sind noch nicht ganz ausgegoren, sorgen aber für (unerwartete) Abwechslung und machen direkt Lust auf das nächste Album, auf dem diese Entwicklung hoffentlich fortgesetzt wird. Nur der polierte Sound will nicht so richtig passen, hier wäre ein Schritt zurück einer in die richtige Richtung.
Wertung: 6.5 / 10