Review Bloodbath – Resurrection Through Carnage

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Death Metal

Lange ist’s her daß aus Schweden ein richtiger Old School Death Metal-Hammer gekommen ist. Manche Bands haben ihren Stil weiterentwickelt und machen jetzt andere Musik (z.B. Entombed), einige haben sich aufgelöst, und andere Formationen schaffen es schon seit Jahren nicht mehr den Fans einen ebenbürtigen Nachfolger ihres Meilensteins zu liefern (siehe Dismember). Und gerade deshalb haben es sich vier Musiker zum Ziel gesetzt ihren früheren Helden zu huldigen und der toten Szene wieder Leben einzuhauchen. Mike Akerfeldt (Opeth), Anders Nyström, Jonas Renkse (beide Katatonia) und Dan Swanö (Edge Of Sanity) haben ihre Grenzen ganz klar festgesteckt und versucht den Spirit des schwedischen Death Metal der ersten Stunde in ihren Songs einzufangen und ein Album aufzunehmen das einfach nur killt. Ein Durchlauf genügt und man weiß dass sie ihre Aufgabe mehr als nur gut gelöst haben, denn was soll bei diesen vier großartigen Musikern schon anderes bei rauskommen als ein geiles Album?

Der passend betitelte Opener ‘Way To The Grave’ beginnt melodisch und doch bedrohlich, bevor nach 40 Sekunden ein Break und ein Growl die Marschrichtung von Bloodbath zeigen. Tiefes Gegrunze, wildes Riffing, straightes Drumming und einfache Songstrukturen sind die Merkmale der Combo. Die brutalen Texte tun ihr übriges, driften aber niemals in gorige Bereiche ab und die eine oder andere Melodie bringt die nötige Abwechslung um nicht einseitig zu klingen. ‘So You Die’ ist dann ein Paradebeispiel für einen gelungen einfachen Death Metal Brecher, denn hier jagt ein geiles Riff das nächste und es gibt Barnes-ähnliche Growls zu hören, obwohl ich mir nicht sicher bin ob hier nicht nachgeholfen wurde. ‘Mass Strangulation’ bewegt sich, im Gegensatz zu allen anderen anderen Songs, in sehr langsamen Gefilden und das ist Gott sei dank eine Ausnahme, denn dieser Track kann mich nicht unbedingt zu überzeugen, obwohl er einen guten Kontrast zum restlichen Material bildet. Das ist letzlich aber eher unwichtig, denn ‘Death Delirium’ ist wiederum so genial daß man am liebsten wild bangend durchs Zimmer hüpfen würde.

‘Buried By The Dead’ ist teilweise überraschend rockig und tönt nicht unbedingt typisch schwedisch. Egal, trotzdem ein cooler Song. ‘The Soulcollector’ ist, neben ‘So You Die’, ein kleiner Hit. Bloodbath verbinden hier, wie in den meisten Songs, langsame, schnelle und melodische Teile ohne dass es irgendwie künstlich wirkt. ‘Bathe In Blood’ und das darauffolgende ‘Trail Of Insects’ sind wieder etwas brutaler, zeigen jedoch auch was der Scheibe fehlt: das eine oder andere Solo und sei es noch so kurz. Erst das abschließende ‘Cry My Name’ kann mich wieder vollends begeistern. Es ist eindeutig der Höhepunkt der CD, denn es beinhaltet ein Killerriff wie ich es in letzter Zeit nur noch selten gehört habe und groovt trotz einiger High Speedparts gewaltig. Etwas Melodie rundet das ganze dann noch ab und macht den Song zum einem würdigen Abschluß für diese Platte.

Obwohl nicht alle Songs durchgehend überzeugen, ist ‘Resurrection Through Carnage ein verdammt cooles Teil. Tiefgang oder viel Abwechslung bekommt man zwar nicht geboten, doch das erwartet man auch nicht wenn man sich diese Scheibe kauft. Diese CD wurde gemacht damit sich jeder Metalfan mal wieder so richtig die Seele aus dem Leib bangen kann und darauf kommt’s an. Eine gute Produktion und ein extrem goriges Artwork runden die Sache dann noch ab und müßten jeden Death Metal Fan glücklich machen.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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