Review Blind Effects – Heartland Sound Formation

  • Label: Danse Macabre
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Electronic

„Heartland Sound Formation“ heißt das mittlerweile bereits dritte Album der Elektro-Band BLIND EFFECTS aus, wer hätte es bei diesem Titel gedacht – dem Herzen Deutschlands, genauergesagt aus Weißenfels. Dass der Titel dennoch, und sei es nur dem „Heart“ verschuldet, einen leicht kitschigen Touch hat, kann dabei nicht darüber hinwegtäuschen, für was BLIND EFFECTS wirklich steht: Harten Elektro.

Prinzipiell geht man dabei nicht viel anders zu Werke, als das diverse andere Combos dieses Genres auch tun – harte Beats, Synthie-Klänge und effekbeladene Vocals kommen dem Hörer entgegen, nachdem er „Heartland Sound Formation“ in den Player gelegt hat.
Anders als bei jeder 08/15-Elektro-Band ist dabei jedoch zum einen die Gitarre, die aus den harten Beats wirklich harte Beats macht, zum anderen der Abwechslungsreichtum, der den Songs von BLIND EFFECTS innewohnt.
Von eher ruhig („Assholes Like Me“) bis eher ruppig („EinSchlag“) ist hier alles dabei, und spätestens der Gastgesang von Ini W., deren Stimme ein wenig an die deutsche Pop-Veteranin Nena erinnert, setzt Akzente, die im Ohr bleiben. Dabei mögen die Texte (auch hier sei nochmal „EinSchlag“ genannt), vielleicht nicht die anspruchsvollsten oder niveauvollsten, wer aber nach derartiger Lyric sucht, ist im EBM-Bereich wohl generell eher an der falschen Adresse…
Nach zehn regulären Tracks, die knapp 40 Minuten füllen und weit spannender sind als das doch eher mäßig kreative Artwork der CD vermuten lässt, folgen, wie in dem Genre durchaus üblich, fünf weitere Tracks, bei denen es sich um Remixes von Songs des Albums handelt. Dass man hierfür unter anderen eine Szenegröße wie XotoX gewinnen konnte, beweist einmal mehr, dass BLIND EFFECTS durchaus Ambitionen haben…

Wer zwischendurch (oder auch hauptsächlich) gerne Elektro/Dark Techno hört, kann sich durchaus einmal mit BLIND EFFECTS vertraut machen. Zum einen, weil bereits „Heartland Sound Formation“ ein wirklich gelungenes Album ist, das zu unterhalten weiß, zum anderen, weil man von der Band um Leader Lutz sicherlich noch hören wird.
Vielleicht kein einmaliges Album, und auch keines, an das man sich in 10 Jahren noch erinnern wird – aber auf dem richtigen Volume-Level durchaus mit Disko-Qualitäten.

Wertung: 7.5 / 10

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