Review Blaze – Blaze

  • Label: High Roller
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Heavy Metal

Wer den Bandnamen BLAZE hört, denkt sicherlich zuerst einmal an Blaze Bayley, da er unter dieser Bezeichnung drei Alben veröffentlichte. Hier haben wir es jedoch mit einer japanischen Band dieses Names zu tun, die diese Bezeichnung übrigens sogar ein Jahr früher wählte als der bekannte Sänger. 2007 veröffentlichten ebenjene Japaner ihr selbstbetiteltes Debüt in Eigenregie. Einige Jahre später hat nun High Roller Records das Potential der Truppe erkannt und veröffentlicht „Blaze“ nochmal in größerem Rahmen.

„Blaze“ spricht vor allen Dingen Old-School-Fans an, aber das ist bei einem Release von High Roller Records ja nun wirklich keine Überraschung mehr. Das Album hätte genauso gut in den frühen 80ern erscheinen können, denn es passt stilistisch perfekt in diese Epoche. BLAZE sind irgendwo zwischen dem Hard Rock von Tygers Of Pan Tang und dem Heavy Metal von Saxon anzusiedeln und lassen sich dabei auch nicht auf ein Genre festnageln. Sie legen viel mehr Wert darauf, ihre Stücke geradlinig, melodisch und eingängig zu gestalten. So gehen die Leads auch gut ins Ohr und die Höhepunkte lassen sich schnell mitsingen.
„On The Run“ und „Fool’s Mate“ sind ziemlich kraftvolle, straighte Songs, die viel Energie versprühen. „Heart Of Gold“ ist nicht ganz so kantig, sondern setzt mehr auf melodische Aspekte. Als raffiniertestes Stück geht wohl „Wiseacre In The Land Of Nod“ durch, das zwischen balladesk und druckvoll auf abwechslungsreiche Weise jeden möglichen Härtegrad ausnutzt. Das Songwriting der Japaner ist insgesamt gutklassig. Es gibt keine qualitativen Abfälle, das ganze Album spielt sich auf einem einheitlichen Level ab. Auch „Answer“, „The Night Speaks“, „Place In The Sun“ und das gegenüber dem ursprünglichen Release als Bonus-Song hinzugefügte „Night Walker“ sind neben den bereits zuvor genannten ausgezeichnet arrangierte Old-School-Tracks.
Die instrumentelle Leistung ist ohne Mängel. Das variantenreiche Gitarrenspiel von Hisashi gefällt mir sogar ausgesprochen gut. Sänger Wataru hat eine angenehme Stimme mit melodischem Klang in mittlerer Lage. Wenn er mehr Ausdruck hinter seinen Gesang steckt, steigert er die Intensität in seiner Lage und versucht sich nicht an Höhenausflügen, die er vielleicht nicht meistern kann. Das ist in dem Fall sicherlich eine kluge Maßnahme. Der Akzent ist – wie zumeist bei japanischen oder überhaupt asiatischen Sängern – manchmal schon extrem, aber darüber kann man angesichts der guten Musik mit einem zwinkernden Auge hinwegsehen.BLAZE liefern mit ihrem selbstbetitelten Debüt ein gelungenes Old-School-Heavy-Metal-Werk ab, das sich Anhänger des Sounds der frühen 80er unbedingt einmal zu Gemüte führen sollten.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert