Das Cover des ersten Albums von Blasted To Static

Review Blasted To Static – Blasted To Static

  • Label: Metalapolis
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Heavy Metal

Der Australier Stu Marshall scheint einer der am besten vernetzten Musiker der Szene zu sein: Nachdem er sich als zweiter Axtmann bei Dungeon einen Namen machte, formte er zusammen mit dem Manowar-Mitbegründer Ross „The Boss“ Friedman die U.S. Metaller Death Dealer und begrüßt bei seinem Nebenprojekt Empires Of Eden regelmäßig praktisch jeden Sänger von Rang und Namen. Für BLASTED TO STATIC tat sich Mr. Marshall nun u.a. mit dem Racer-X-Frontmann Jeff Martin zusammen.

Es sollte von vornherein klar sein, dass weder Bücher noch Musik nach ihrem Einband zu beurteilen sind, dennoch isst das Auge bekanntlich mit und BLASTED TO STATIC hinterlassen nicht unbedingt den besten Ersteindruck – genau genommen landet die spärlich bekleidete Knüppel-Lady inklusive empfangsgestörtem Röhrenfernseher beim Wettbewerb um das hässlichste Artwork der Metal-Geschichte mindestens auf einem der vorderen Plätze.

Glücklicherweise fällt der Inhalt des BLASTED TO STATIC-Debüts weitaus besser aus, als das Titelbild vermuten lässt, wenngleich es bei dieser Beinahe-Supergroup leider nicht für die Top-Wertung reicht. Die Herren um Stu Marshall spielen auf ihrer ersten Platte vornehmlich kernigen U.S. Metal, der wie beim Schaffen des federführenden Gitarristen üblich in erster Linie auf mächtige Riffs und explosive Leadgitarren setzt. Passend dazu punktet Frontmann Jeff Martin mit teilweise reichlich extremen Gesangslinien, die denen von Cage– und Death-Dealer-Sänger Sean Peck nicht unähnlich sind.

So haben BLASTED TO STATIC mit „Suicide King“, dem wuchtigen „The Hammer“ oder auch „Warbaby“ einige kompromisslose Heavy Metal-Brecher im Angebot. Im Kontrast dazu gibt es mit „Lovesick Blue“ noch ein eher balladeskes Stück, in dem Mr. Martin zeigt, was er stimmlich sonst noch kann. Dass hier ein überdurchschnittlich begabter Gitarrist das Sagen hat, zeigt sich auch daran, dass BLASTED TO STATIC nicht nur mit erwartbar fulminanten Leadgitarren punkten, sondern auf ihrem Debüt gleich zwei Instrumentalstücke untergebracht haben. Verglichen mit dem üblichen Liedgut schlägt die Band in selbigen eher ruhige Töne an, offenbart aber viel kompositorisches Talent.

So kann man BLASTED TO STATIC kaum einen Vorwurf in Sachen Abwechslung oder technischer Finesse machen, allerdings erreicht ihr Erstlingswerk zu keiner Zeit das gleiche hohe Niveau der Bands, in denen Stu Marshall sonst noch involviert ist. Nummern wie „Devil’s Preacher“ etwa überzeugen durch tolle Riffs, wirken an anderer Stelle aber etwas aufgesetzt und so scheint es, als habe Mr. Marshall hier allerhand Songs verwertet, die für Projekte wie z.B. Empires Of Eden oder Death Dealer schlicht nicht gut waren. Damit ist das Material von BLASTED TO STATIC alles andere als schlecht, jedoch kann sich diese Platte des Anscheins einer B-Seiten-Sammlung nicht vollends erwehren. Anhören lohnt trotzdem.

Stu Marshall ist mit Sicherheit einer der begabtesten Gitarristen der Szene und obendrein sträflich unterbewertet. Wenn der australische Saitenhexer also ein neues Projekt anleiert – noch dazu mit so begabten Mitmusikern wie hier – ist das generelle hörenswert, allerdings können BLASTED TO STATIC zumindest auf ihrem ersten Album nicht mit den sonstigen Umtrieben des Mannes mithalten. Wer sich an Empires Of Eden und Death Dealer allerdings bereits satt gehört hat, dem liefern Jeff Martin und Co. jedoch genau den richtigen Appetithappen zu für zwischendurch.

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Wertung: 6.5 / 10

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