Im weiten Feld des Black Metal ist das Subgenre des Industrial Black Metals sicherlich eines der umstrittensten. Denn wo die einen in der Integration technoider Elemente in die true Klangwelt des Black Metal Hochverrat sehen, bieten sich durch diese Elemente gänzlich neue Möglichkeiten der Soundgestaltung, die bei guter Umsetzung nicht nur Individualität, sondern auch verdammt viel Style garantiert. Man denke an Klassiker wie „666 International“ von Dødheimsgard, das selbstbetitelte Thorns-Album, Mayhems unsterbliche „Grand Declaration Of War“ oder auch moderene Werke des Genres wie das Helel-Debüt oder die letzte Blut Aus Nord-Veröffentlichung.
Wie die beiden letztgenannten Bands kommen auch BLACKLODGE aus Frankreich – allein mit der Qualität dieser Bands kann BLACKLODGE leider nicht mithalten.
Woran das liegt, ist nicht ganz einfach auszumachen, sind doch beide Bestandteile des Sounds des Trios an sich kompetent umgesetzt: Die Industrial-Passagen stampfen und Ballern mit mächtig Zug nach vorne quer durch die Songs, deren Riffs ohne Frage die Kälte und den Hass einer typischen Black Metal-Veröffentlichung ausstrahlen.
Was sich daraus am Ende ergibt, ist jedoch leider nicht mehr als die sprichwörtliche Summe seiner Bestandteile, ergänzen sich die Industrial- und die Black-Metal-Elemente doch nur mäßig gut… irgendwie hat man fast das Gefühl, beides allein wäre jeweils ungefähr genauso cool gewesen wie die Kombination. Das ist insofern nichts wirklich überraschendes, haben doch viele Releases aus dem Genre das Problem, dass entweder der Industrial-Anteil aufgesetzt oder – seltener – der Black-Metal-Part gefühllos und langweilig ist. Und auch, wenn hier zumindest nicht so deutlich wie bei vielen Releases aus dem Genre eines von beidem der Fall ist, und „MachinatioN“ damit schonmal deutlich cooler ist als der Großteil aller Industiral-Black-Metal-Releases – wirklich zu rocken vermag mich das Album nicht.
Mit ihrem vierten Album legen BLACKLODGE ein durchaus kompetent gemachtes Album vor, welches qualitativ viele Versuche anderer Kapellen, in dem Genre Fuß zu Fassen, in die Tasche steckt, im Vergleich mit den echten Genregrößen jedoch dennoch blass aussieht. Zu austauschbar sind die Riffs, zu unspektakulär die elektronischen Passagen. Schade, vor allem deshalb, weil „MachinatioN“ durchaus in einzelnen Momenten durchblicken lässt, dass BLACKLODGE durchaus Talent für die Sache hätten…
Wertung: 6.5 / 10