BLACKFIELD scheinen wieder in die alte Erfolgsspur zurückgekehrt zu sein, zumindest, was die Titulierung des Albums angeht. Konsequent heißt Platte Nummer vier „IV“, nachdem der Vorgänger diesbezüglich einen Ausreißer dargestellt hat. Ob dieser Umstand sich auch auf die Qualität auswirkt, wird die genauere Analyse zeigen.
BLACKFIELD, nun, sie stehen seit jeher für seichte, eingängige, lockere Rockmusik, die auf jeglichen Ballast und jede noch so kleine Klippe verzichtet. Dieses Mal kommt es mir so vor, als wenn man noch minimalistischer zu Werke gegangen wäre, die Songstrukturen wurden noch einfacher, das Tempo noch relaxter, die Lieder insgesamt noch kürzer. Ob man sich damit einen Gefallen tut, sei mal dahingestellt. Natürlich ist das alles ein sehr entspanntes Easy-Listening, aber so setzt man sich der Gefahr aus, dass die Musik nur am Hörer vorbeiplätschert. Sicherlich, das Niveau der Lieder ist schon hoch, aber die Protagonisten Aviv Geffen und Steven Wilson können auf „IV“ nicht wirklich überraschen. Dienst nach Vorschrift, nicht mehr und nicht weniger. Dabei sind die Songs zwar durchdacht und nicht einfach nur runtergekurbelt, aber es fehlt eben auch jegliches Maß an Spannung.
Ob es der Band selber aufgefallen war und sie deshalb eine ganze Reihe von Gastmusikern ins Studio holte? Mag sein, Fakt ist jedenfalls, die besseren Nummern auf „IV“ sind „X-Ray“ (mit Vincent Cavanagh von Anathema) und „Firefly“, unterstützt von Brett Anderson (Suede). Gerade ersteres besticht durch eine (durchaus zu erwartende) Atmosphäre, die ins Herz geht, eine wirklich schöne Nummer.
Ansonsten ist es ein wenig schade, dass nach einer halben Stunde schon Schluss ist, hier hätte man schon noch zwei, drei Lieder hinzufügen können und dabei vielleicht auch mal den Fuß etwas aufs Gaspedal setzen sollen. Das Tempo ist im Gegensatz zu den schon langsamen Vorgängern noch einmal gedrosselt worden, was nicht gerade zu einem größeren Abwechslungsreichtum beiträgt.
Mit „IV“ zeigen BLACKFIELD, wie man emotionale Rockmusik ohne Schnörkel macht. Leider schöpfen sie die Möglichkeiten, die sie vor allem auf dem Vorgänger gezeigt haben, nicht aus. Langweilig ist die Platte nicht, aber das gewisse Etwas, das man gerade bei Geffen und Wilson erwarten können muss, fehlt. Weh tun wird sich niemand, Jubelarien wird man aber auch nicht von sich geben können. Solide Durchschnittskost.
Wertung: 7 / 10