Review Black Sabbath – Paranoid

  • Label: Vertigo
  • Veröffentlicht: 1970
  • Spielart: Heavy Metal

BLACK SABBATH sind ohne Zweifel eine der Legenden der Heavy Metal-Geschichte, in eine Reihe zu stellen mit Iron Maiden, Deep Purple und den Größen jener Zeit. Heute mag Ozzy auf MTV komische Darbietungen bringen, doch damals war er vor allem eines: Ein Sänger mit einer nicht gerade brillanten, aber fesselnden Stimme, und die Musik, die die Band produzierte, kann sich immer noch mit dem messen, was man heute so in den spärlich gesäten Hard’n’Heavy-Regalen findet.

„Paranoid“ war die zweite Langspielplatte der Truppe um alten Ozzy. Hier finden sich immer wieder zitierte Klassiker der Rockgeschichte, und so ziemlich jeder wird wohl den einen oder anderen Takt aus dem einen oder anderen Lied kennen. Los geht der Reigen mit „War Pigs“ und heulenden Luftschutzsirenen, die ein schleppendes Gitarrenriff untermalen; BLACK SABBATH gelten nicht umsonst auch als erste Vertreter des Doom Metal, das hier hat sehr viel davon und groovt wie Hölle, was im weiteren Verlauf des Songs anhält, der später ein wenig an Tempo gewinnt. Dazu kommt dann noch das göttliche Gitarrenspiel des göttlichen Toni Iommi. Harrr, hier kommt Freude auf!

Was jetzt kommt, ist Pflichtprogramm für jeden, der sich mit Rock oder Metal befasst: Der Titeltrack „Paranoid“. Legendär, ein anderes Wort braucht es gar nicht, und ich glaube, der Song bedarf auch keiner weiteren Beschreibung. Schnell, rockend, groovend. „Planet Caravan“ ist nun das, was man am wenigsten erwarten würde: Eine absolut entspannte Bluesnummer mit leicht verzerrtem Gesang von Ozzy. Würde ich diesem Laster frönen, würde ich sagen, dass man zu diesem Song hervorragend kiffen kann. Auf jeden Fall recht ungewöhnlich und ziemlich cool. Den Abschluss der A-Seite (LP aus den Archiven meines Vaters) macht „Iron Man“. Na, wer kennt den Riff? School of Rock, anyone? ;) Eine weitere geile Midtempo-Nummer, die gegen Ende noch an Tempo zulegt. Iommi ist so göttlich! … Ähem, ja. Weiter im Text.

„Electric Funeral“ könnte man durchaus als Kind seiner Zeit bezeichnen: Tod durch Atomwaffen ist hier das Thema, verpackt in einem prägnanten Riff und einem etwas hyperaktiven Mittelteil, das zerstört ein wenig die Stimmung, die der Anfang aufbaute, schade. Das folgende „Hand of Doom“ ist das zweite Schwergewicht auf der Platte. Es geht ähnlich relaxt los wie bei „Planet Caravan“, doch der Song entwickelt eine ziemlich geile Laut-Leise-Dynamik, bevor er nach wenigen Minuten richtig abgeht. Gegen Ende wird dann das Grundthema wieder aufgegriffen. Simple Idee, große Wirkung! „Rat Salad“ ist ein kleines Instrumental, einmal mehr Iommi-Action, doch auch die anderen Bandmitglieder können hier zeigen, was sie können. Auch beim abschließenden „Fairies wear Boots“ wird erstmal rumgedaddelt, bis Ozzy wieder randarf. Auch hier groovt wieder der Bär, wie man es gewohnt ist.

Also, was haben wir hier? Eine Sammlung von geilen Rock/Metal-Klassikern, die man sich immer wieder anhören kann. BLACK SABBATH sind nicht umsonst eine Legende, und ihre Frühwerke sind meines Erachtens die besten ihrer gesamten Schaffenszeit.

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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