Review Black Pyramid – II (Re-Release)

  • Label: MeteorCity
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Doom Metal

Vor genau zehn Jahren markierte „II“ das finale Album von BLACK PYRAMID in der ursprünglichen Trio-Besetzung mit Andy Beresky an Gesang und Gitarre, David Gein am Bass und Clay Neely am Schlagzeug. Noch bevor „II“ offiziell veröffentlich wurde, nahm Fronter Beresky seinen Hut. Vielleicht hat auch diese Background-Story etwas zum Legendenstatus der Scheibe beigetragen, fest steht auf jeden Fall, dass BLACK PYRAMID mit „II“ einen modernen Klassiker des Doom Metal abgeliefert haben. Seit 2015 ist die Band auch wieder in Original-Besetzung aktiv und pünktlich zum zehnten Geburtstag erscheint nun ein Re-Release von „II“.

Nach wie vor vereinen BLACK PYRAMID auf ihrem Zweitwerk knarzenden 70er-Rock, Doom und Prog-Elemente und kommen dadurch ein ganzes Stück technischer daher, als auf ihrem Debüt. Das Eröffnungs-Duo „Endless Agony“ und „Mercy’s Bane“ etwa wildert sowohl bei Bands wie Atlantean Kodex als auch Iron Maiden in ihrer 80er-Phase. Der Rythmus galoppiert, die Riffs sind mal episch, mal melodisch und die Refrains können tatsächlich als catchy bezeichnet werden. Was auch daran liegt, dass Beresky seine stimmliche Bandbreite in Sachen Melodie deutlich erweitert hat. Nach diesem Grundrezept haben BLACK PYRAMID größtenteils auch den Rest des Langspielers komponiert, lassen dabei aber zu keiner Sekunde Langeweile oder Déjà-vu-Gefühle aufkommen. Dafür sind die einzelnen Stücke zu verspielt und abwechslungsreich.

Aber auch für die Anhänger klassischer Doom-Klänge haben BLACK PYRAMID echte Leckerbissen im Angebot. „Dreams Of The Dead“ etwa wälzt sich langsam, bedrohlich und mit einer melancholischen Melodie aus den Boxen und besonders der exzessive Instrumental-Part am Schluss überzeugt auf ganzer Länge. Mit dem majestätischen Doomer „Into The Dawn“ macht das Trio schließlich den Sack. In etwas über 15 Minuten stellen BLACK PYRAMID ihr facettenreiches Songwriting weitab von Genre-Klischess endgültig unter Beweis. Ausufernde Instrumentalpassagen treffen auf diverse Stil- und Tempo-Wechsel, hinter jeder Ecke lauert eine neue Idee, ein neues Riff.

Der Entwicklungsschritt, den BLACK PYRAMID von ihrem Debüt „I“ zu „II“ genommen haben, könnte größer nicht sein. Das Trio agiert auf dem Zweitwerk extrem variabel und voller Energie, der drohende Ausstieg des Fronters ist zu keiner Zeit spürbar. Stattdessen schöpfen sie kreativ aus den Vollen, lassen sich von Iron Maiden, Black Sabbath, Yob und Slough Feg inspirieren und liefern mit „II“ ein absolutes Killer-Album ab. In diesem Falle ist ein Re-Release also tatsächlich eine gute Idee.

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Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Juan Esteban

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