Review Black Messiah – Of Myths And Legends

Nachdem es lange Zeit still um BLACK MESSIAH war, legten sie 2005 mit „Oath Of A Warrior“ ihr Comeback auf Einheit Produktionen hin, welches nicht nur zu einer ausgiebigen Europatour mit Cruachan genutzt wurde, sondern ihnen auch erstklassige Kritiken einbringen konnte. Mittlerweile haben sich die Wege von BLACK MESSIAH und ihrem alten Label getrennt und man konnte bei AFM ein neues Zuhause finden und dieses mal ließ man sich sehr zur Freude der mittlerweile immer zahlreicher gewordenen Fans keine zehn Jahre Zeit, um die nächste Scheibe zu produzieren, sondern versucht nun schon nur ein gutes Jahr später seinen exzellenten Ruf in der Pagan Metal Szene weiter zu festigen.

Wo fängt das Album denn eigentlich an? Wer nun denkt, dass ich zu dumm bin um auf einer normalen CD den Anfang zu finden, der sollte wissen, dass der erste Titel auf der CD-Hülle „Howl Of The Wolves“ eigentlich der sechste auf dem richtigen Album ist, wie aus dem Promowisch hervorgeht. Als Entschädigung hat man jedoch die nachfolgenden Titel dann auch um jeweils 40 Sekunden gekürzt, doch hierfür kann die Band wohl am wenigsten und normale Käufer sind davon ja auch nicht betroffen, weshalb dies zwar ärgerlich ist, aber von mir weitestgehend bei der Bewertung der CD außen vor gelassen wurde.

Richtig los geht es mit einem epischen, wenn auch nicht außergewöhnlichem Intro mit dem klingenden Namen „In Remembrance“, welches direkt in den Titelsong „Of Myths And Legends“ übergeht, welcher sich eigentlich nicht viel von den Songs auf dem großartigen Vorgänger „Oath Of A Warrior“ unterscheidet. Geboten wird hier eingängier Pagan Metal, gewürzt von ein paar weniger aufdringlichen Keyboardklängen. Leider kann man hier noch nicht den Klängen von Geige und Mandoline lauschen, die für die Ruhrpottvikinger mittlerweile urtypisch geworden sind. Das warten dauert allerdings nur bis zum sehr starken „Irminsul“, welches den Titeltrack kurz zuvor so richtig alt, ja regelrecht blass aussehen lässt. Das Geigensolo gegen Ende lässt das Herzchen höher schlagen, auch wenn es nicht an jenes bei „Christenfeind“ auf dem Vorgängeralbum heranreicht. Es bestätigt auch meine Meinung, dass deutsche Lyrics einfach besser zu Black Messiah passen als die englischen, da sie einfach um einiges rauer und aggressiver klingen mag und sich besser in das Gesamtbild einfügt. Leider schafft „Father of War“ es nicht daran anzuknüpfen und dümpelt ein wenig vor sich hin, ebenso wie das „Sauflied“, welches wohl seine Stärke nur live so richtig ausspielen kann. Für meinen Geschmack ist es einfach zu viel Schunkeln oder ich sollte vor dem Hören zu einer Flasche Met greifen um in die richtige Stimmung zu kommen. Irgendwie fehlt BLACK MESSIAH hier einfach der Biss möchte man meinen, denn auch der nachfolgende Song „Howl of the Wolves“, kann wirklich nur bei den Uptempo-Passagen überzeugen und wirkt zum Teil ein wenig von Keyboards überladen. Deutlich besser machen es, die beiden erneut deutschsprachigen Songs „Erik, Der Rote“ und „Die Sühne des Feuerbringers“. Vor allem letzteres ist überaus gelungen und versucht eine Geschichte zu erzählen, welche auch musikalisch erstklassig untermalt wird. Über den Sinn der Dschingis Khan-Coverversion „Moskau“ kann man sicher streiten. Mangelnde Ernsthaftigkeit lässt sich sicher unterstellen, doch es wird wohl niemand abstreiten, dass es sich vor allem live erstklassig zum feiern eignet. Aus der Konserve nützt sich der positive Ersteindruck allerdings schnell ab.

Dass es schwer würde an „Oath of A Warrior“ anzuknüpfen dürfte allen klar gewesen sein. Und auch wenn man beim Label der Meinung ist, dass die Band ihren eigenen Sound auf die nächste Ebene gehoben hat, haben sie es in meinen Augen nicht ganz geschafft daran anzuknüpfen. Die Songs auf „Of Myths And Legends“ sind allesamt nicht verkehrt, doch richtige Kracher, die sich unwillkürlich in das Gehör fräsen und einen wahrhaftig mitreißen, wie es z.B. „Christenfeind“ und „Blutsbruder“ auf dem Vorgängeralbum waren, sucht man auch nach mehreren Durchläufen vergebens. Zudem meint man an vielen Stellen vor allem in den englischsprachigen Songs, dass BLACK MESSIAH einfach ein wenig die nötige Aggressivität fehlt. Die beiden Partysongs „Sauflied“ und „Moskau“ dürften darüber hinaus vor einem metgetränkten Publikum wesentlich besser ankommen als von CD. Trotzdem kann man das Album getrost jedem empfehlen, der etwas mit Pagan Metal anfangen kann.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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