Mit ihrem Zweitwerk „The Empires Of The Worlds“ liefern BIOMECHANICAL alles andere als leichte Kost für zwischendurch ab. Was einen hier erwartet, ist nicht leicht zu beschreiben. Vielleicht eine chaotische Mischung aus Nevermore, Pantera, Judas Priest, Meshuggah und Strapping Young Lad.
Um sich ein kleines Bild vom Sound des Albums zu machen, muss man sich nur mal etwas mit dem Eröffnungstrack „Enemy Within“ auseinandersetzen. Hier gibt’s moderne und brachiale Riffs, sich ständig duellierende Gitarren, abgefahrene Keyboardeinspielungen, schnelles Gitarren- und Schlagzeugspiel und vor allem viel Chaos. Mit dem Chaos wird’s im Laufe des Albums immer heftiger, so dass teilweise nicht mal Strapping Young Lad mithalten können, dort geht’s stellenweise noch geordneter zu. Das kann man hier sehen wie man mag: Entweder man schwärmt von progressiven und komplexen Songstrukturen, oder man stellt fest, dass Biomechanical nicht so recht wissen, was sie wollen und so viel wie möglich in ein wenige Minuten dauerndes Lied packen wollen. Ein etwas ruhigeres und eingängigeres Stück wie „Long Time Dead“ tut da zwischendurch richtig gut. Leider scheinen die Briten hier so sehr auf komplizierte Strukturen zu setzen, dass sie (nötige) Verschnaufpausen völlig vergessen zu scheinen.
Gesanglich bewegt sich Jon K ständig zwischen Rob Halford und Phil Anselmo. Dabei scheint aber nie ein Fünkchen Eigenständigkeit durch, es wirkt eher, als ob er auf Verderb und Gedeih einen Klonwettbewerb von den beiden genannten Sängern zu gewinnen. Ohne Zweifel hat er ein vorzeigbares Organ, doch wäre es schon wünschenswert gewesen, wenn hier eine eigene Note in seine Stimme mit eingeflossen wäre.
Wenn der abschließende Vierteiler „Absolution“ wegweisend für die Zukunft von Biomechanical ist, kann man jedoch ruhigen Gewissens auf kommende Glanztaten hoffen. Hier geht man um einiges geordneter und direkter zur Sache, als auf dem Großteil des Albums. Hier könnte man sich sogar gut vorstellen, dass man dem Soundtrack zu einem Science-Fiction-Film lauscht. Bombastisch, atmosphärisch und trotzdem durchschlagskräftig, so würden Biomechanical mir bestens gefallen.
Bleibt also zu hoffen, dass man sich beim nächsten Album etwas von den zerfahrenen Songstrukturen löst und nicht mehr versucht, so viel wie möglich in ein Lied zu stecken. Sie könnens auf jeden Fall, und mit einem Soundgewand von Andy Sneap kann man hörbarerweise auch nie was falsch machen. Also, wenn man etwas mehr den Anschluss an „Absolution“ findet, kann man noch großes von der Truppe erwarten.
Wertung: 6 / 10