Review Beyond The Black – Beyond The Black

Die musikalische Vita der seit 2014 bestehenden BEYOND THE BLACK ist seit jeher durchwachsen. Gab es zunächst veritablen und an sich unspektakulären, aber auf seine Art und Weise doch sympathischen Symphonic Metal zu hören (zu Zeiten des Debütalbums „Songs Of Love And Death“ bezeichnete ich BEYOND THE BLACK gern liebevoll als die kleine Schwester von Epica), setzte sich die Versoftung immer stärker durch. „Hørizøns“ schließlich (aus welchem Grund auch immer pseudocool mit norwegischem oder dänischem „ø“ geschrieben) warf den Symphonic-Metal-Anteil dann nahezu völlig über Bord und bot vielmehr Alternative Rock mit stark poppiger Schlagseite. Allen „Das ist kein Metal mehr!“-Rufen zum Trotze handelte es sich gerade hierbei um ein überraschend frisch und energetisch klingendes Album und es wirkte so, als hätten BEYOND THE BLACK die richtige Sparte für ihre Selbstverwirklichung gefunden.

Symphonic oder Alternative Metal, Rock oder vielleicht sogar Pop – das ist am Ende längst nicht so entscheidend wie die Frage, welche Qualität die Musik an sich bietet. Und hier kommt „Beyond The Black“, das fünfte und selbstbewusst betitelte Album der Band, ins Spiel. Leider, darf man hinzufügen. Während der Kurs wieder deutlich mehr in Richtung Metal geht, ist das Songmaterial nämlich so ideenlos und einfältig geschrieben, wie es bei BEYOND THE BLACK bis dato nicht der Fall war. Bereits die ersten beiden Songs „Is There Anybody Out There?“ und „Reincarnation“ lassen dies offenbar werden: Die Lyrics, Riffs und Refrains sind derart herkömmlich, banal und uninspiriert, dass es einem Ärgernis gleichkommt. „Free Me“, die sich anschließende pflichtbewusste Powerballade und die gefühlt fünftausendste ihrer Art über schmerzhafte Liebe, macht die Angelegenheit freilich nicht besser.

Mit diesem Eröffnungstripel ist dann auch praktisch alles darüber gesagt, was man von „Beyond The Black“ noch erwarten darf. Ein uninspirierter, völlig austauschbarer und vor allem ideenloser Song folgt auf den nächsten, nicht ein Riff oder Refrain zeugt von sonderlicher Kreativität. Es sind Songs wie aus dem Baukasten, abseits jeglichen Wiedererkennungswerts und auch abseits jeglichen spürbaren Enthusiasmus.

Genau das unterscheidet „Beyond The Black“ von den vorherigen Alben der Band und lässt es schlussendlich scheitern. Einfach wieder mehr Metal in den Mix zu werfen, reicht nicht, wenn das daraus resultierende Material so blass und unkreativ klingt wie hier. Ganz bestimmt war kein BEYOND-THE-BLACK-Album bisher ein Meisterwerk. Doch was man von ihnen im Einzelnen auch halten mag, sie hatten jeweils ihren Charme und trugen stets ein gewisses Feuer, eine gewisse Leidenschaft in sich. Dies offenbart letztendlich die ungewollte Ironie hinter der Namensgebung von „Beyond The Black“, denn genau das, die Seele und der Esprit der Band, sind auf diesem Album gänzlich absent.

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Wertung: 2.5 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

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