40 Minuten Spielzeit, 20 Songs und einer davon knapp acht Minuten lang, was für die anderen eine Durchschnittsdauer von 1:30 bedeutet… klingt, so weit man allein anhand dieses Kriteriums urteilen möchte, verdammt nach Grindcore. Nunja, bei BEYOND TERROR BEYOND GRACE liegt man da zumindest nicht ganz falsch, auch wenn die Musik der Band mittlerweile wohl eher im Extreme Metal anzusiedeln ist:
So ist der Grindcore zwar noch in den Songlängen, oder treffender „Songkürzen“ erkennbar, ansonsten fehlt zumindest mir als realtivem Genrelaien beispielsweise der gutturale Gesang oder auch das brachiale, dumpfe Riffing, um das Album als Grindcore abstempeln zu können.
Statt dessen geben sich BEYOND TERROR BEYOND GRACE extrem höhenlastig und sägen über weite Strecken in extremem Tempo durch die Tracklist: Ein wenig an Anaal Nathrakh erinnernd wird das Ganze statt mit Gegrunze zumeist durch aggressives Screaming veredelt. Dass dabei nicht wirklich entspannte Feierabendstimmung aufkommt, dürfte jedem klar sein; dass BEYOND TERROR BEYOND GRACE es darauf auch nicht angelegt hatten, jedoch wohl ebenso.
So ist das Gebräu, dass die Australier hier auftischen, mitunter durchaus etwas anstrengend, um nicht gar zu sagen nervenzehrend – schlichtweg extrem eben. Und doch schaffen es BEYOND TERROR BEYOND GRACE durch den Einbau wirklich minimal gehaltener Verschnaufpausen, den Hörer bei der Stange zu halten.
So blasten und shredden BEYOND TERROR BEYOND GRACE eine knappe Dreiviertelstunde, und legen zwischendrin lediglich, wie es scheint, um Kraft zu tanken und kurz Luft zu holen, wo absolut nötig kurze Pausen ein: Zeit für Besinnlichkeit findet man hier sicherlich nicht, doch gerade deshalb geht diese Taktik voll auf: Der aggressiven Stimmung vermögen diese kurzen Unterbrechungen nichts anzuhaben, der Hörer jedoch dankts mit dauerhafter Aufmerksamkeit.
Stellt man sich Anaal Nathrakh ohne die epischen Melodien/Gesangslinien vor, ist man schon relativ nah am Tor zur Welt von BEYOND TERROR BEYOND GRACE. Als wie spannend man das nun einstuft, ist wohl wie so vieles Geschmackssache – zu meiner eigenen Überraschung muss ich jedoch anerkennend zugeben, dass die Langeweile trotz der vermeindlichen Monotonie fast gänzlich ausbleibt.Allein vom Cover sollte sich niemand täuschen lassen, suggeriert dieses doch fast schon Gothic-Flair… und zumindest so viel ist klar: Kaum eine CD ist weniger „Gothic“ als „Our Ashes Built Mountains“. Alles in Allem vielleicht nicht die Offenbarung, jedoch ein ordentlich gemachtes Extreme Metal Album für Fans von… nunja: Extreme Metal.
Wertung: 7.5 / 10