Review Beltez – Exiled, Punished…Rejected

  • Label: Bret Hard
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Black Metal

Das sagenumwobene dritte Album einer Band liefert oftmals die Indizien, wofür die Musik auf den kommenden Veröffentlichungen stehen wird. Denn während das Debüt richtungsgebend ist und das Nachfolgealbum diese Richtung entweder verfeinert einschlägt oder eine 180 Grad Wendung einschlägt, festigt das dritte Album eine der beiden Marschrouten. Die Kölner BELTEZ haben mit ihrem Debüt „Beltane“ sowie ihrer zweiten Full-Length „Tod: Part 1“ gezeigt, wie sie ihren Black Metal am liebsten spielen: melodisch, atmosphärisch und kraftvoll.

Es überrascht somit nicht, dass ihr dritter Streich „Exiled, Punished…Rejected“ sich ebenfalls dieser Charakteristik annimmt, allerdings verblüffen BELTEZ dennoch mit diesem Album. Nicht nur, dass sie den Absprung von diesem schrecklichen Artwork-Design des Vorgängers gefunden haben, auch ziert die Rückseite des Album nun eine Nennung englischer anstatt wie zuvor stets deutscher Texte. Großer Umbruch im Hause BELTEZ? In diesem Punkten ja, musikalisch allerdings nicht.

Glücklicherweise, wie nach dem ersten Durchlauf der sechs Tracks deutlich wird! Denn wie das Quintett auf „Tod: Part 1“ bereits zeigte, steht ihr Black Metal nicht für den x-ten Raw-Black-Metal-Ableger, sondern sticht aus der Masse des Szene-Undergrounds durch Eigenständigkeit und ein Gespür für tragende Melodien hervor. Auf „Exiled, Punished…Rejected“ gelingt es BELTEZ, diese Trademarks noch weiter zu verfeinern; umringt von einer gelungenen Rahmenbildung, bzw. vielmehr einem das Album begleitende Motiv, welches in die Platte einleitet und es schließt, überzeugt die Truppe dazwischen mit Songs, die sich qualitativ von „Tod: Part 1“ abgrenzen.

Agierten die fünf Rheinländer darauf stellenweise mit zu vielen Längen und nicht vollends ausgeschöpften Ideen, unterhalten sie auf „Exiled, Punished…Rejected“ durchweg gut. Nicht ein Lückfüller findet sich in der knappen Dreiviertelstunde, in denen BELTEZ noch druckvoller und mit einer eleganteren Atmosphäre überzeugen als es ihnen zuvor gelang. Mit ihrem dritten Album gelingt es dem Quintett, das auf „Tod: Part 1“  aufflatternde Potenzial vollends beim Schopfe zu packen und es in Black Metal umzuwandeln, der finster und dennoch frei von Plattitüden des Genres ist, dessen Härtegrad im stetigen Wechsel mit Melodik steht und trotzdem nicht vorhersehbar ist. BELTEZ, diese Marschroute sollte unbedingt beibehalten werden!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert