Gleich mit ihrem ersten Album, „Rituale Satanum“, legten die Finnen BEHEXEN ein Album vor, das der Band in Black-Metal-Kreisen einiges Ansehen verschaffte. Nun, gut 13 Jahre später, legen Debemur Morti Records das Album neu auf – optisch etwas aufgehübscht im Digipak, musikalisch jedoch so hässlich wie eh und je. Genau so also, wie es sich gehört.
Auf das fast schon obligatorische Kirchengeläut, an welches sich die ebenso obligatorische satanische Ansprache anschließt, folgt mit „Sota Valon Jumalaa Vastaan“ sogleich der erste Nackenbrecher: In herbe-kratzigem Sound rotzen die Gitarren ein ziemlich eingängiges Riff herunter, Drummer Horns prügelt so stumpf wie brutal die Blastbeats aus seinen Trommeln und über all das schreit Hoath Torog so klischeehaft, wie Gesang im Black Metal nur klingen kann. Alles in allem klingt „Rituale Satanum“ generell genau so, wie man sich truen Black Metal vorzustellen hat. Wer also seiner Oma immer schon mal zeigen wollte, wie dieser ominöse „Bläck Mäddl“ klingt, kann mit „Rituale Satanum“ definitiv wenig falsch machen. Ob eine derartige Demonstration allerdings wirklich den großmütterlichen Beitrag zur Finanzierung der Festivalsaison sichert, steht, wie die Antwort auf die Frage, ob „Rituale Satanum“ allein deshalb eine gute Investition ist, auf einem anderen Blatt. Denn wer, anders als die Oma, im Black-Metal-Sektor auch nur ansatzweise bewandert ist, hat das, was BEHEXEN hier machen, schon in hundertfacher Ausfertigung zu hören bekommen – vielleicht nicht unbedingt besser, aber auch nicht schlechter. Genannt sei hier als Beispiel nur Gorgoroth, die auf ihren Frühwerken wie „Pentagram“ eigentlich bereits alles gesagt haben, was BEHEXEN auf „Rituale Satanum“ mitzuteilen haben.
„Rituale Satanum“ ist ein Album, das sich Fans truen Schwarzmetalls ohne Bedenken in den Schrank stellen können – was hier geboten wird, ist Black Metal nach skandinavischem Reinheitsgebot, stimmig um- und in Szene gesetzt … nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wer sich damit zufrieden gibt, ist bei BEHEXEN definitiv an der richtigen Adresse. Wen schon legendäre Alben wie eben „Pentragram“ von Gorgoroth nicht packen, oder wer denkt, eine CD dieser Art im Schrank stehen zu haben, sei genug, sollte von „Rituale Satanum“ besser die Finger lassen.
Wertung: 7 / 10