Dass sich Bands nach jahrelanger Pause wieder zusammenfinden, um erneut Musik zu machen, ist im Metal-Underground keine Seltenheit. Dennoch sind die dreizehn Jahre, die seit dem Debüt „Failing In Triumph“ der deutschen Melodeath-Truppe BATTLESWORD vergangen sind, nicht gerade ein kurzer Zeitraum. Damals wurde der Sound der Band vor allem mit dem der bereits bekannteren Amon Amarth in Verbindung gebracht. Ob sich daran in der Zwischenzeit etwas geändert hat und noch viel wichtiger, ob sie eine ernstzunehmende Alternative zu den Schweden darstellen? Ja und nein.
Eine bloße Amon-Amarth-Kopie sind BATTLESWORD schon mal nicht (mehr), dafür meint man in ihrem neuen Album „Banners Of Destruction“ dann doch etwas zu viele Göteborger-Einflüsse herauszuhören. Dadurch ist es auch nicht (mehr) ganz so einfach, die zwei Bands miteinander zu vergleichen. Dennoch muss leider gesagt werden, dass BATTLESWORD in der Gegenüberstellung unterliegen. Ihr kämpferischer, überwiegend im Midtempo angesiedelter Melodeath kann sich durchaus hören lassen, technisch ist auch alles einwandfrei, aber letztendlich vermisst man bei den Deutschen den entscheidenden Funken, der das sprichwörtliche Feuer entzündet.
Die Band geht schlichtweg viel zu genrekonform zu Werke, man bekommt dieselben tiefen Growls, dieselben melodischen und doch harten Riffs (mit viel Tremolo-Picking) und dieselben geradlinigen Double-Bass-Drums, wie man sie schon unzählige Male gehört hat. Das funktioniert auf dem kraftvollen Opener „Spirit To The Flesh“ auch noch ziemlich gut und das anschließende, melancholische „The Unnamed Magic“ macht vor allem durch seine hoffnungsvollen Texte auf sich aufmerksam, die fast schon wie ein Liebeslied klingen, womit BATTLESWORD beweisen, dass eine solche Message eben nicht nur kitschigen Balladen vorbehalten ist. Doch leider hat man sich schon bald sattgehört, im späteren Verlauf gibt es nur noch vereinzelt Passagen, die einen wirklich vom Hocker reißen.
Zu diesen kleinen Momenten des Glücks zählen das wirklich geile Solo in „Grave New World“, das etwas härtere „Bloodlust Symphony“ und das beinahe schon als Metalcore durchgehende „There Will Be Blood“, zu dem man so richtig gut headbangen könnte. Ansonsten ist die Platte unglücklicherweise ziemlich unspektakulär und eintönig, auch wenn die eine oder andere Melodie schon recht schnell im Ohr bleibt. Immerhin ist die Produktion schon etwas professioneller als auf ihrem Debüt, auch wenn dadurch ein wenig der raue Charme verloren gegangen ist, der eben auch die Frühwerke von Amon Amarth ausgemacht hat.
Für sich genommen ist „Banners Of Destruction“ jedenfalls wirklich kein schlechtes Album, aber es kann einfach nicht mit den Referenzwerken bekannterer Genre-Vertreter mithalten. Dafür ist die Platte zu durchschnittlich, zu beliebig. Ein paar Ausbrecher nach oben finden sich zwar schon, aber es müssen noch um einige mehr werden, wenn BATTLESWORD nicht wieder jahrzehntelang in der Versenkung verschwinden wollen. Das spielerische Potential haben sie jedenfalls, nur an der Umsetzung scheitern sie noch.
Wertung: 6 / 10