Neugierig auf „The Last Alliance“ wird man ja doch gemacht, wenn man liest, dass niemand anderes als Dan Swanö für die Produktion gewonnen werden konnte. Gerüchteweise wird alles, was dieser Mann anfasst, zu Gold.
Andererseits: BATTLELORE stehen bei mir schon lange im Ruf, oftmals nur halbgare Kost zu bieten und ihre Möglichkeiten, was Atmosphäre wie Dynamik in den Songs angeht, keineswegs voll auszuschöpfen. Was nach und nach doch ermüdend wirkte und den Geduldsfaden immer kürzer werden ließ.
Diesen Gedanken weiterführend war dieses Review eigentlich als Verriss geplant und es bereitet mir auch jetzt noch keine echte Freude, „The Last Alliance“ anzuhören. Zu seicht, zu eindimensional plätschert das Album (mal wieder) in die Gehörgänge und postwendend wieder heraus. Daran ist nicht zuletzt das omnipräsente Keyboard schuld, das klanglich erschreckend monoton und simpel daherkommt und eher früher als später sehr nervig tönt. Auch keine weiße Weste hat Kaisa Joukhi, die soweit zwar ganz nett klingt, aber ebenfalls alles andere als in der Lage ist, ihren Gesang vielfältig und ausdrucksstark zu gestalten, wodurch jede zweite Gesangslinie wie die vorige klingt. Und Last but not Least wäre da noch die völlige Unfähigkeit BATTLELOREs, offenbar dramatisch gemeinte Sequenzen stimmig und spannend umzusetzen – würde man zwischendurch mal aus dem endlosen Mid-Tempo herauskommen, die Gitarren ein wenig knallender und akzenturierter präsentieren und nicht zuletzt die Keyboardwände drückender einsetzen, sähe „The Last Alliance“ sicher ganz anders aus, so ist es irgendwie nichts halbes und nichts ganzes.
Ist das Ausmerzen solcher Kritikpunkte zu viel erwartet von einer Band, die mit diesem Album den Anspruch stellt, das in Tolkiens Werken als fulminante Entscheidungsschlacht inszenierte Letzte Bündnis zu vertonen, oder zumindest die Stimmung desselben zu transportieren? Ich denke nicht. Und nichtmal „episch“ kann man dieses Album nennen, denn nie treten ausufernde Soundlandschaften auf, die irgendwelche Bilder im Kopf beschwören würden, viel mehr muss man sich am laufenden Band ärgern, dass gegebenes Potenzial so freigiebig verschenkt wird.
Mehr gibt es über dieses Album nicht zu sagen, die Ansätze gehen in Ordnung, aber an der Konsequenz in der Umsetzung hapert es immer noch ganz gewaltig. Es packt einfach nicht, man kann zwar ab und zu nachvollziehen, was gemeint war, aber nie kann man BATTLELORE alleine die Arbeit machen lassen.
Wer die Finnen allerdings schon immer klasse fand, macht mit diesem Werk sicher wieder nichts falsch sondern darf sich im Gegenteil auf ein wenig fettere Gitarren und etwas mehr Action in den Songs freuen. Mir persönlich bleibt der Erfolg der Truppe allerdings suspekt, herausragend ist dieses Material bei weitem nicht. Achja, an Herr Swanö: Gute Arbeit, auch wenn es vielleicht Bands gibt, die Ihre Dienste nötiger hätten. Im Endeffekt retten „Third Immortal“ und „Guardians“ , die immerhin mit ein paar ganz netten Schunkelmelodien aufwarten, sowie der gute Sound vor dem Absturz.
Wertung: 4.5 / 10