Review Bathory – Hammerheart

Die Atmosphäre und die Kälte sind geblieben, aber das dieses Ein-Mann Projekt vor ein paar Jahren noch der erste wahre Black Metal war, ist nicht mehr zu erkennen. Tod, Verderben und Satan wichen auf der „Blood Fire Death“ schon dem Wikinger Pathos, aber im zweiten Part der Asatru-Trilogie ist es kein Black Metal mehr. Klarer, wenn auch nicht immer ganz treffender, Gesang, die Thematik und epische Lieder von Musik formten mit „Hammerheart“, dass erste Kind des Viking Metal.

Episch trifft es wirklich. Es sind keine sechs einfachen Songs mehr, es sind Hymnen. Die Stimme Quorthons rundet das Gesamtwerk ab. Härte, Klagen, Resignation, die Stimme bringt alles rüber und ist, trotz ihrer offensichtlichen Makel, ein einzigartiger Part in diesem Mythos. Der Einsatz von Chorelementen, Akustikgitarren und atmosphärische Untermalungen sind so bis ins Jahre 1989 nicht zu finden gewesen, und in dieser majestätischen Art auch nie mehr erreicht. Die Produktion ist wie bei Bathory immer sehr gewöhnungsbedürftig und nicht gerade auf dem damaligen Stand der Technik, doch dies ist zu verkraften.

Die Vielfalt ist trotz all dieser Elemente noch gegeben. Eine unglaubliche Kraft, die sich in „Baptised in Fire and Ice“ wieder findet. Die aggressive Stimme und der begleitende Chor geben ein perfektes Zweigespann ab, und zusammen mit einem unglaublichen Gitarrenpart, ergibt sich eins der größten Stücke dieses Albums. Absolut ungewohnt im Gegensatz zu dem meisten Soundmaterial ist aber „Song to Hail up high“. Eine Ballade, die einem hier präsentiert wird, deren Gesang traurig und verloren klingt. Der Beginn lässt es einem kalt den Rücken herunter laufen. Die Stimmung überträgt sich förmlich, und die Lyrics sind einfach zum mitfühlen. Das Ende eines Kriegers, tragisch und perfekt arrangiert. Zu genießen gilt das folgende „Home of Once Brave“. Es ist recht hart, aber mit geschlossenen Augen dem Text zuhörend, kann man wirklich die karge und kalte Landschaft des Nordens an sich vorbeiziehen sehen. Abgepasst ist dieses wirklich sehr, denn als letztes Lied erwartet den Hörer „One Rode to Asa Bay“. Die Vollendung dieses Albums ist dazu auch das beste Lied, was in diesem Genre jemals aufgeboten wurde. Von den ungewohnten Klängen zu Beginn, zu den Geräuschen von Hufen, die in einem Chor enden, der schon zu diesem Zeitpunkt verrät, was einen erwartet. Instrumental ist es über alles erhaben, mit rauen Gitarren, die sich durch das ganze Lied ziehen, wird dazu der Chor sehr gut ergänzt, der exzellent in den Hintergrund einfließt, während über allem die emotionale Stimme von Quorthon liegt. Mit plötzlich auftauchender Akustik Gitarre und der immer weiter treibenden Melodie nähert sich dieses Epos dem großartigen Höhepunkt. Man kann es nicht beschreiben.

Fazit: Wahnsinn! Diese CD ist an Brillanz kaum noch zu übertreffen. Durch und durch nur stimmungsvolle Lieder, extrem dichte Atmosphäre, eine begeisternde nordische Lyrik und eine Stimme, die schon wie zu Black Metal Zeiten überzeugen konnte. Mit „One Rode to Asa Bay“ ist für mich der größte epische Metal Song aller Zeiten auf dem Album enthalten, und allein dieser Song reicht, um dieses Album anzuschaffen.231-999-339

Wertung: 10 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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