Review Bastard Grave – Vortex Of Disgust

  • Label: Pulverised
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Death Metal

Es gibt bestimmte Länder und Metal-Genres, die einfach zusammenpassen. So, wie man bei Black Metal quasi automatisch an Norwegen denkt, ist etwa Schweden eine Keimzelle für Death Metal alter Schule – denken wir nur an Bands wie Entombed, Cut Up oder Unleashed. Eine weniger namhafte Ladung schwedischen Old-School-Deaths kommt mit „Vortex Of Disgust“, dem dritten Album der Helsingborger BASTARD GRAVE.

Spannend ist es zunächst, einen neuen Frontmann zu hören, und dieser gibt wahrlich sein Bestes. Im Gegensatz zum eher standardmäßig klingenden Vorgänger Rickard Persson, den man zuletzt auf „Diorama Of Human Suffering“ hörte, röhrt Tiago Dias abgrundtief und absolut bösartig – gelegentlich eingesetzte höhere Screams brechen die monströse Wand aus Growls hin und wieder ein Stückchen auf. Neben den Vocals klingt aber auch der Sound auf „Vortex Of Disgust“ um einiges besser als auf dem vorherigen Album. Er ist direkt, druckvoll und differenziert genug, um jedem Element Raum zu Entfaltung zu geben.

Mit diesen Präliminarien spielen sich BASTARD GRAVE durch acht Songs, die vollauf zu überzeugen wissen. Jedes Riff atmet den Geist und versprüht die Atmosphäre klassischen Death Metals, Abweichungen von den Erfordernissen des Genres gibt es nicht kaum (das Piano-Intro auf „Hunger To Devoir“ wäre eine solche Ausnahme) und sind aber auch nicht notwendig. Denn was „Vortex Of Disgust“ bietet, macht Spaß und bleibt 40 Minuten lang auf konstant hohem Niveau. Das Zusammenwirken schnellerer Parts und stampfender Passagen innerhalb einzelner Songs wie im Opener „Sunder The Earth“ oder besonders in „Narcotic Ecstasy“, das im Mittelteil gekonnt von ungebremster Raserei zu fast schon schmerzhaftem Low-Tempo wechselt, verleiht den Songs zudem Spannungsmomente, die sich so schnell nicht abnutzen.

Auf „Vortex Of Disgust“ spielen BASTARD GRAVE Old-School-Death-Metal, wie man ihn sich wünscht. Wenn der Gruppe nun noch ihr neuer Frontmann Tiago Dias erhalten bleibt und man sich produktionstechnisch weiterhin an diesem Album orientiert, dürfen wir zweifellos auch künftighin qualitativ hochwertige Outputs wie diesen von den Schweden erwarten.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert