Lust auf eine Portion schmissigen Blackened Death Metal? Dann Ohren auf, denn hier kommen BALFOR. Den Status einer Hobby-Band wird das ukrainische Quartett, das offenbar nur alle sieben bis acht Jahre eine Langrille rausbringt, in Anbetracht seiner eher bescheidenen Produktivität zwar auch mit seinem dritten Album „Black Serpent Rising“ wohl nicht hinter sich lassen, doch das macht nichts. BALFOR verrichten nämlich nicht einfach nur Dienst nach Pflicht, sondern haben hörbar Spaß daran, ihren „Barbaric Black Metal“ auf die Metal-Hörerschaft loszulassen. Doch wie genau klingt denn eigentlich dieser barbarische Schwarzmetall?
In einem Genre, das so von Extremen gezeichnet ist, dürften BALFOR für viele Hörer in mehrfacher Hinsicht genau die richtige Mitte getroffen haben. Natürlich sind die Ukrainer auch für den einen oder anderen Blast-Beat gut, doch als brachial oder gar chaotisch kann man ihre meist eher schnellen, kraftvollen Songs nicht wirklich bezeichnen. Ebenso wenig sind sie jedoch weichgespült oder glattgebügelt, denn sowohl der kräftige Sound als auch die starken, mittelhohen Growls und die durchgetretene, treibende Double-Bass-Drum garantieren einen angenehm verträglichen Härtegrad.
Doch auch an der Gitarre machen BALFOR diesbezüglich eine gute Figur, die Riffs sind richtig schön griffig („Dawn Of Savage“), mit ein paar coolen Leads („Heralds Of The Fall“), epischen Tremolo-Passagen („Serpents Of The Black Sun“) sowie so manchem gekonnten Solo. Doch nicht nur bei oberflächlicher Betrachtung, nein, auch bei genauem Hinhören können sich BALFOR gut in Szene setzen. So hat praktisch jeder Song etwas an sich, das ihn von den anderen abhebt, seien es nun kehlige, beschwörende Cleans, orientalisch angehauchter Frauengesang, martialische Schlachtrufe oder dezent im Hintergrund platzierte Symphonic-Einschübe, die das Ganze etwas epischer klingen lassen.
Wie man inzwischen wohl leicht herauslesen kann, gehen BALFOR in ihren geradlinigen Songs nicht gerade unbeschrittene Wege, „Black Serpent Rising“ ist weder verschachtelter noch wegweisender als vergleichbare Releases, derer es gewiss nicht wenige gibt. Dennoch haben die drei kämpferischen Ukrainer mit ihrer dritten Platte ein durchaus bemerkenswertes Album veröffentlicht. In puncto Professionalität stehen die Blackened-Death-Metaller bekannteren Bands nämlich in nichts nach, wie schon das ansehnliche Cover vorab vermuten lässt.
Wer von den unzähligen Veröffentlichungen in Black und Death Metal noch nicht übersättigt ist und in diesen Subgenres mal etwas mehr in den Underground abtauchen möchte, dem seien BALFOR ans Herz gelegt. Allzu große Überraschungen hält „Black Serpent Rising“ zwar nicht parat, aber die acht Tracks sind allesamt mehr oder weniger gelungen und im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen aus dem Untergrund gibt es hier kaum Fehltritte, die man BALFOR ankreiden könnte. Alles in allem also ein gutes, wenn auch nicht allzu außergewöhnliches Gesamtpaket.
Wertung: 7 / 10
Interessant, dass du bei all den Black-Metal-Releases diesen Januar gerade diesen hier „nur“ mit 7/10 bewertest. Hab das Album aus Interesse mal gehört und finde es ziemlich großartig. Neben dem neuen von THE GREAT OLD ONES meine Lieblingsplatte diesen Monat. ;D
Tja, meine Meinung lässt sich ja ganz gut im Review lesen. Ich finds wirklich solide, habs mir gern angehört, aber richtig beeindruckend find ichs halt nicht. Keiner der Tracks ist schlecht, aber manche sind für mich ein wenig zu unauffällig. Aber wie gesagt, an sich find ichs ja auch ziemlich gut. :)