Eines gleich vorweg: Wer radiotaugliche Rockmusik meidet wie unsereiner das Weihwasser, der braucht eigentlich gar nicht mehr weiterzulesen. Auch wenn der Bandname recht punkig klingt, bieten BAD HABIT auch auf ihrem neuen Album „Above And Beyond“ lupenreinen AOR-Rock. Wer mit diesem Begriff nicht allzu viel anzufangen weiß: AOR steht für Adult Oriented Rock, was eigentlich nichts weiter bedeutet, als dass man diese Musik ruhig auch seiner Großmutter zumuten kann, ohne einen Kurzschluss des Herzschrittmachers befürchten zu müssen.
Wirklich, „Above And Beyond“ schlägt in punkto Massenkompatiblität so ziemlich alles, was mir von meinem Promo-Dealer so alles ins Haus geschickt wurde und manch einer mag sich jetzt vielleicht fragen, was eine derartige CD auf metal1.info verloren hat. Nun, zum einen ist es ja nach wie vor Rockmusik und zum anderen ist sie gar nicht mal so schlecht.
Da wäre zum beispiel das rockige „Don´t Want To Say Goodbye“, die beiden beiden verhältmißmäßig harten Songs „I beliece“ sowie der Titeltrack sowie die Ballade „Surrender“ sind wirklich feinster Rock, der Freunden von Bon Jovi und Konsorten sehr gut schmecken dürfte.. Der Rest der Platte besteht überwiegend aus Balladen oder seeehr sanften Rockklängen. Totalausfälle gibt es eigentlich keine, allerdings muss man sagen, dass sich die Songs mit zunehmender Spieldauer immer mehr ähneln.
Alles in allem muss man sich als eingefleischter Hard ´n´ Heavy – Fan natürlich die Frage stellen, ob man mit diesem doch nun wirklich massenorientiertem Kuschelrock überhaupt was anfangen kann. Wer aber gern mal über den metallischen Tellerrand hinaus seine Ohren aufmacht, findet hier schönen AOR-Rock, der sich gut als Hintergrundmusik (z.B. zum Kuscheln) oder zum Entspannen eignet.
Wer dagegen von Bon Jovi Krampfanfälle bekommt, sollte sich dagegen lieber die neue Kreator reinpfeiffen.
Wertung: 7 / 10