Die norddeutschten B.G.T. gibt es nun schon seit einigen Jahren, um genau zu sein seit einem Jahrzehnt und haben sich in dieser Zeit, laut Promozettel, eine kleine aber feine Fanbase erspielt. Ihr bisheriger Höhepunkt ist wohl zweifelsohne das Wackenbattle, für welchen sie sich qualifizierten und einen achtbaren vierten Platz auf dem W:O:A erreichten. Die mir nun vorliegende Platte stammt aus dem letzten Jahr, davor erschien lediglich die EP „Of Noise And Flesh“ im Jahre 1998. Betitelt wird der Stil von B.G.T als Aggro-Death Metal inspiriert durch Bands wie Obituary und Bolt Thrower, was mich durchaus neugierig machte.
Letzten Endes ist das, was man auf „The Inner Death“ zu Ohren bekommt, nicht wirklich mit den zwei genannten Bands vergleichbar, da trifft doch eher die Beschreibung Aggro-Death Metal den Nagel auf den Kopf. B.G.T. sind weder besonders schnell, noch sonst in irgendeiner Weise extrem, allerdings scheinen die Jungs die Strukturen aus dem Hardcore regelrecht mit der Muttermilch aufgesaut zuhaben. So trifft ein Slampart auf den nächsten und das Geshoute von Sänger Börbel erinnert, demnach wie er es einsetzt, auch an einige Größen des Genres. Aber es ist eigentlich falsch, an dieser Stelle von Slamparts zu reden, denn im Grunde hört sich die ganze Scheibe wie ein einziger solcher an. Manchmal wird die Geschwindigkeit etwas angezogen, aber wirklich schnell ist die Mucke von B.G.T. nie, sondern dümpelt größtenteils in langsamen Midtempogefilden herum, was es doch etwas schwer macht, den Zuhörer immer bei der Stange zu halten. Eine nette Idee sind die vielen Soundsamples an den Anfängen der Songs, besonders cool ist der des fünften Stückes. Sie scheinen alle aus einem Film zustammen, ich konnte aber leider nicht rausfinden, aus welchem. Einige Songs sind auch verdammt kurzweilig und ich konnte mich öfters dabei ertappen, wie mir „Executor 05“ in der Schule durch den Kopf schwebte. Jener Song ist übrigens auch Anspieltipp und wird auch von B.G.T. selbst als „ihren Hit“ bezeichnet. Was das Stück allerdings von den anderen abhebt, kann ich selbst bei nüchterem Hören nicht rausfinden, denn musikalisch ist es eines der unspektakulären Lieder der Scheibe.
Die Leistung der fünf Norddeutschen auf „The Inner Death“ kann man als grundsolide einstufen, vermag aber keine Akzente zusetzen oder sich von vielen anderen Underground-Bands abzuheben. Vielleicht hat die Promo aber auch nur den falschen Reviewer gefunden. Wer auf rockenden Death Metal im Stile Six Feet Unders, Hardcore und etwas gemächlichere Tempi steht, sollte aber mal auf der Heimseite vorbeischauen und sich den einen oder anderen Song anhören.
Wertung: 5 / 10