Ding, Dong, Supergroup-Alarm! Neben Matt Tuck von Bullet For My Valentine finden sich unter dem Banner von AXEWOUND auch noch Mitglieder von Cancer Bats (Liam Cormier), Glamour Of The Kill (Mike Kingswood), Rise To Remain (Joe Copcutt) und Pitchshifter (Jason Bowld). Ganz klar, hier ist die nächste Supergroup am Start, oder etwa nicht?
Laut den Aussagen verschiedener Beteiligter, allen voran natürlich Tuck und Cromier, sollte dieses Nebenprojekt härter werden als ihre Hauptbands und dabei spontaner klingen und den Musikern einfach mehr Freiraum lassen. So man den Berichten glauben darf, wurde der Langspieler in nur elf Tagen eingezimmert, was die Hoffnungen auf ein extremes, erdiges, spontanes und hartes Metalalbum nährt. Letztlich ist es dann doch nur die Schnittmenge aus Cancer Bats und Bullet For My Valentine geworden.
Ist das nun eine Kaufempfehlung oder nicht? Keine Ahnung, das ist wohl generationsabhängig. Tucks Aussage, ein klassisches Metalalbum aufnehmen zu wollen, war entweder ein Schuss in den Ofen oder „klassisch“ ist heute anders als früher. Was hier geboten wird, ist einfach Metalcore. Beileibe nicht schlecht gemacht, aber eben auch nicht mehr als das.
Die Basis bildet die Gitarrenarbeit von Mr. Tuck und an dieser gibt es wahrlich nichts zu meckern. Die Riffs kommen fett aus den Boxen geknallt und man muss dem Menschen zugestehen, dass „Vultures“ auf jeden Fall härter geworden ist als die beiden letzten Alben seiner Hauptband. Was angesichts der Weichgespültheit dieser Alben allerdings auch keine große Kunst ist. Gerade „Post Apocalyptic Party“ und „Destroy“ sind in diesem Zusammenhang hervorzuheben.
Der Gesang ist bei diesem Album der Punkt, an dem sich die Geister scheiden dürften. Liams Screams muss man einfach mögen, sonst gehen sie einem sicher recht schnell auf die Nerven. Als Gegenstück dazu singt Matt auf einigen Tracks im Background oder die beiden Herren liefern sich ein Duett. Doch während zu Beginn der Scheibe Liam noch deutlich im Vordergrund steht, kommt Matt mit Dauer immer mehr nach vorn, was der Scheibe nicht gut tut.
Sind die ersten drei Songs und „Destroy“ beinharte Nackenbrecher, kommen ab „Cold“ klar gesungene Refrains dazu, die nur teilweise funktionieren. Bei genanntem Song klappt das immer noch am besten, bei „Exochrist“ hingegen fragt man sich, was man den Herren getan hat, dass sie einen damit quälen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass aufgrund persönlicher Präferenzen andere dies genau umgekehrt sehen werden.
Im Endeffekt bieten AXEWOUND auf „Vultures“ nach einigen starken Songs zu Beginn – die durch gute Gitarrenarbeit und nette Grooves überzeugen können – Schablonen-Metalcore, der nicht wirklich zu überzeugen weiß. Und die mittelmäßigen Songs sind deutlich in der Überzahl. Schade, da wäre mehr drin gewesen.
Wertung: 5.5 / 10