Der Nächste, bitte – mit AXEMASTER meldet sich also eine weitere US-Metal-Combo nach langer Abstinenz und zwischenzeitlicher Namensänderung zurück, um auch ein bisschen auf der aktuellen Retrowelle mitzureiten. Mit dem Comeback-Album „Overture To Madness“ versuchen die Amis demnach, an ihre beiden bisherigen Platten („Blessing In The Skies“/1987, „Death Before Dishonor“/1990) anzuknüpfen. Was beispielsweise bei den Kollegen von Trauma oder auch Ruthless mühelos geklappt hat, will sich jedoch mit diesem Album zu keiner Sekunde einstellen.
Gut, der Vergleich ist nicht wirklich fair. AXEMASTER interpretieren ihre Version des amerikanisch geprägten Power Metals um einiges anders als eben erwähnte Vertreter. „Overture To Madness“ ist musikalisch deutlich thrashiger, härter, teilweise sogar Death-Metal-lastig, aber leider auch schnell eintönig. Die Songs auf dem insgesamt dritten Album (vierten, wenn man die Phase als Inner Terror mitzählt) bewegen sich gänzlich in mittleren bis langsamen Geschwindigkeitssphären, besitzen nahezu keine einprägsamen Hooks oder auch Riffs und entbehren leider jeglicher Abwechslung – die Phrase „es plätschert alles vor sich hin“ war demnach selten so treffend wie hier. Das klingt zwar hart, aber wenn man nach mehreren Hördurchgängen die Songs nicht voneinander unterscheiden kann und denkt, bei viel zu langen 57 Minuten Spielzeit ein und denselben Track zu hören, so lässt dies kein anderes Urteil zu. AXEMASTER sind eigentlich nur dann interessant, wenn sie sich von ihren stoischen Thrash- und Death-Metal-Riffs lösen und etwas Melodie in ihrem Sound zulassen, zu hören bei „Dream Or Nightmare“ oder dem abschließenden „Epic“. Ansonsten fällt es extrem schwer, Anspieltipps oder sonstige nennenswerten Akzente im Songwriting der Amis zu finden. Sänger Geoff McGraw kann einem demnach nur leidtun, denn seine an und für sich sympathische Stimme geht in diesem auf hart getrimmten Sound total unter.
Traurig, aber wahr: Nicht jedes Comeback einstiger Achtziger-Bands bringt überzeugendes Material hervor. AXEMASTER liefern mit „Overture To Madness“ einen handfesten Beweis hierfür und sollten sich beim nächsten Album schleunigst was einfallen lassen, andernfalls droht ein Schicksal im Schattendasein der Szene.
Wertung: 2.5 / 10