Review Außerwelt – The Obsidian Ascent | The Panoptical I (EP)

Knapp fünf Jahre nach ihrer letzten EP „Transitions“ melden sich die Münsteraner Post-Black-Metaller AUßERWELT dieser Tage endlich mit neuer Musik zurück. „The Obsidian Ascent | The Panoptical I“ heißt die neue Veröffentlichung, ist wieder eine EP und beinhaltet die beiden namensgebenden Stücke. Die überlangen Songs kommen zusammen auf eine Spielzeit von gut 15 Minuten und machen da weiter, wo „Transitions“ aufgehört hat. AUßERWELT bieten auch 2022 handwerklich sehr gut gemachten Post-Black-Metal, der besonders von starken Gitarren-Leads und der stimmlichen Varianz der drei Sänger lebt.

Diese tritt besonders im ersten Track „The Obsidian Ascent“ zutage, in dem Drummer Kris Lucas immer wieder mit wunderbar ausbalanciertem Klargesang glänzen kann und den ruhigen Momenten damit noch mehr Tiefe verleiht. In der zweiten Hälfte des Songs liefern sich dann Stefan Seehütter und Manuel Klein ein wuchtiges Growl-Duell ohne eindeutigen Sieger, dafür aber mit ordentlich Nackenbrecher-Potenzial. Großes Kino! Musikalisch deckt „The Obsidian Ascent“ die komplette AUßERWELT-Bandbreite ab: Treibendes Drumming unterlegt massive Riffs, die auch mal von ruhigeren Passagen durchbrochen werden. Ihr Händchen für große Twin-Guitar-Leads haben die Herren immer noch bzw. haben es noch ein bisschen verfeinert. Deutlich vertrackter startet „The Panoptical I“ und mutet dadurch fast etwas progressiv an. Als Hörer braucht man einen Moment, um Zugang zum zweiten Song der neuen AUßERWELT-EP zu finden, was aber definitiv keinen Qualitätsabfall bedeutet. Stellenweise etwas sperrig waren die Münsteraner ja schon immer. Gibt man „The Panoptical I“ aber eine Chance, entfaltet sich auch hier spannender Post-Black-Metal mit leicht progressiver Schlagseite und erneut sind es neben den Gitarren-Leads die gesanglichen Leistungen, die im Kopf bleiben.

Wenn „The Obsidian Ascent | The Panoptical I“ eine Schwäche hat, dann ist es die Tatsache, dass es sich leider wieder nur um eine EP handelt. AUßERWELT haben sich mit jeder Veröffentlichung immer weiter gesteigert und gehören momentan sicherlich zum Besten, was der deutsche Underground zu bieten hat. Nach diversen EPs wird es nun aber wirklich endlich Zeit für ein vollwertiges Album.

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Publiziert am von Juan Esteban

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