Diesmal ist es der portugiesische Underground, der bei Pure Steel Records seine Aufwartung macht. Seit 1996 treiben sich dort ATTICK DEMONS bereits herum, ohne ein richtiges Album auf die Metal-Gemeinde losgelassen zu haben. So ist „Atlantis“ – nicht zu verwechseln mit einer gleichnamigen Demo der Band aus dem Jahre 2006 – das eigentliche Debut der Portugiesen.
ATTICK DEMONS spielen traditionellen Heavy Metal, der mit energievollen Double-Bass-Passagen auch hin und wieder zum Power Metal schielt. Am deutlichsten sind aber die Einflüsse früher Iron Maiden zu vernehmen, die sich besonders beim Gitarrenspiel, aber auch bei mancher Bassline herausschälen. Hinzu kommt, das Artur Almeida teilweise wie Bruce Dickinson persönlich singen kann.
Allerdings hat der ATTICK-DEMONS-Fronter ein variables Organ, das sich in tiefen, rauen Bereich genauso wohl fühlt, wie in mittleren Lagen und Höhen. Sein Gesang ist schon ein Markenzeichen der Portugiesen, wobei ich nicht die technische Leistung der anderen Musiker in den Schatten stellen möchte. Auch die Leute an der Rhythmusbasis und die Gitarristen machen einen professionellen Job.
Wie auch Maiden, variieren ATTICK DEMONS gekonnt zwischen Dynamik und Epik. Die melodischen, oft zweistimmigen Leads zeichnen sich dabei in beiden Soundarten aus. Darüberhinaus bestimmen recht eingängige Hooklines das Kompositionsbild. Zwar gibt es mitunter auch Tempowechsel, man kann der Grundmelodie eines Songs aber dennoch immer problemlos folgen.
Das Songwriting ist durchweg in Ordnung. Klar, teilweise ist es halt arg von den großen Vorbildern inspiriert, aber ich habe schon schlechtere Bands mit starken Maiden-Einflüssen gehört. Stücke wie „Atlantis“, „City Of Golden Gates“, „Sacrifice“, „Meeting The Queen“ und „Listen To The Fool“ brauchen kompositorisch den Vergleich mit dem großen Namen nicht zu scheuen.
Beim Titeltrack darf man übrigens sogar Gastmusikerbeiträgen von Ur-Maiden-Sänger Paul Di’Anno sowie ex-Manowar-Klampfer Ross The Boss lauschen. Wirklich brauchen tun die Portugiesen dieses Namedropping aber nicht. Sie sind technisch selbst stark genug.
ATTIC DEMONS servieren uns zwar nicht unbedingt etwas Neues, aber ihre Sache machen sie soweit schon gut. Besonders Freunde von Maidens Sound der 80er und 90er dürfen sich von „Atlantis“ angesprochen fühlen, ebenso Hörer von Pharaoh, Iced Earth oder Steel Prophet.
Wertung: 7.5 / 10