Das Cover von "The End Of It All" von Astral Doors

Review Astral Doors – The End Of It All

  • Label: Metalville
  • Veröffentlicht: 2024
  • Spielart: Heavy Metal

2002 gegründet haben die schwedischen Melodic-Metaller ASTRAL DOORS mittlerweile über 20 Dienstjahre auf dem Buckel. In dieser Zeit konnte sich nicht nur die Band als solche als feste Größe im Genre etablieren, sondern auch ihr Frontmann Nils Patrik Johansson als gefragter Sänger in seiner Sparte. Neben seiner Solokarriere und der Zweitband Lion’s Share stand der Mann u. a. auch zwischenzeitlich der Sabaton-Konkurrenztruppe Civil War vor – kurz: Herr Johansson hat immer was zu tun. ASTRAL DOORS kehrte er trotz all dieser Zusatzverpflichtungen aber nie den Rücken, weshalb die Formation aus Borlänge nun mit „The End Of It All“ schon ihr zehntes Album veröffentlicht.

Große Überraschungen hält „The End Of It All“ nicht bereit und das ist auch gut so. Schon „Temple Of Lies“ ist mit breiten Synthies und noch breiteren Gitarrenwänden nebst Dio-Gesang ein Song, der ohne weiteres als Paradebeispiel für den Sound von ASTRAL DOORS herhalten kann. Wie eigentlich schon immer bei dieser Band sind auch auf ihrer neuesten Platte Rainbow und Dio über weite Strecken als größte Vorbilder offensichtlich. So verbindet die Band vor allem in epischeren Nummern wie „Vikings Rise“, Father Of Evil“ und „A Game Of Terror“ dezenten Hammond-Orgel-Klang mit für ihre Vorbilder typischen Arrangements und Frontmann Johansson macht dazu eifrig den Ronnie James.

So weit, so gut, aber auch so erwartbar. Dass ASTRAL DOORS auch anders können, zeigt sich auf „The End Of It All“ vor allem, wenn sie anderen Vorbildern Tribut zollen – beispielsweise in „Iron Dome“, das klar von stilbildenden Songs der Teutonenstahl-Urgesteine Accept inspiriert ist. Von dieser Seite zeigt sich die Truppe eher selten, aber auch hier macht sie eine gute Figur und sorgt mit solch einer Nummer obendrein für Abwechslung. Aufgelockert wird die Legenden-Huldigung auf diesem Album vor allem durch Songs wie „Heaven’s Gate“, „Masters Of The Sky“ und „Night In Berlin“. Auch hier sind die Einflüsse der Schweden natürlich präsent, aber deutlich weniger ausgeprägt, weshalb man es schlicht mit zeitlosen Melodic-Metal-Songs zu tun hat.

Die erwähnte Zeitlosigkeit kommt auch daher, dass ASTRAL DOORS ihre Songs in zeitgemäß fetten Sound verpackt haben. Wer sich von Rainbow und Dio inspirieren lässt, möchte allzu oft auch im Studio gerne nach der entsprechenden Epoche klingen und dann wirkt das Nacheifern schnell wie ein Gimmick. Nicht so im Falle von „The End Of It All“, denn hier geben massive Gitarrenwände und druckvolles Schlagzeug, womit die Platte trotz aller Verwurzelung in der Genre-Tradition angenehm frisch klingt.

Man sollte sich vom spätestens auf den zweiten Blick etwas misslungenen KI-Cover nicht abschrecken lassen: „The End Of It All“ ist ein zeitlos gutes Melodic-Metal-Album geworden, auf dem ASTRAL DOORS stets zu ihren Wurzeln stehen, ohne dabei altbacken zu klingen. Die für die Schweden typischen Einflüsse sind zwar in den meisten der zehn Songs ohne Schwierigkeiten auszumachen, anders als beispielsweise bei etlichen Epigonen aus dem Hause Frontiers wird hier aber nicht plump abgekupfert, sondern schlicht Tribut gezollt. Das Ergebnis kann sich von Anfang bis Ende hören lassen und ist jedem Fan von melodischen Heavy Metal uneingeschränkt zu empfehlen.

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Wertung: 8 / 10

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