Review ASP – Hast du mich vermisst?

  • Label: Trisol
  • Veröffentlicht: 2000
  • Spielart: Electronic

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Begonnen hat der ganze Spaß im Jahr des Herrn 1999, als die Gothicformation ASP in Frankfurt am Main von ASP (Alexander Spreng), Matthias Ambré, und Oliver Himminghoffen gegründet wird. Bereits im Jahr darauf stürzte sich die hungrige Gothicmeute auf das Debütalbum „Hast du mich vermisst“ und bis heute haben sich ASP zu einer festen Größe in der deutschen Gothicszene entwickelt.

Bereits auf dem Debütalbum ließen sich die typischen ASP Trademarks erkennen: Melancholischer Gothic-Rock mit eingängigen Melodien, mal mehr und mal weniger elektronisch, gepaart mit einer markanten Stimme und interessanten Texten ohne jedoch in den Pathos und Schnulzigkeit von HIM oder dergleichen abzugleiten. Andererseits werden Fans harter EBM Klänge hier auch nicht auf ihre Kosten kommen, die (kurzweilige) Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Ein weiterer bis heute erhaltener Punkt ist die Tatsache, dass die Texte sowohl auf deutsch und auch auf englisch vorgetragen werden, was ebenfalls der Abwechslung zugute kommt.

Das Motiv des schwarzen Schmetterlings, leitet das Album ein und ist auch bereits das erste der vielen Highlights dieses Albums. Dieses Konzept (nicht umsonst lautet der Untertitel aller Alben „Der schwarze Schmetterling I –IV), welches sich mehr oder weniger lose durch alle Alben zieht und seinen Höhepunkt im zweiten Teil findet, dreht sich um eine Person, welche von einem „Ding“ besessen ist. Als Sinnbild für die Besessenheit steht der erwähnte „schwarze Schmetterling“ und nach und nach erfährt der Hörer immer mehr von dem Kampf dieser zwei Seelen in einer Brust. Zugegeben mag der Text teilweise das ein oder andere Gothicklischee bedienen, für eine Gänsehaut und um den Hörer in seinen Bann zu ziehen reicht es aber trotzdem. Egal ob ruhig und melancholisch, verzweifelnd und weinerlich oder mit tiefer, fordernder Stimm vorgetragen: Auf dem Album finden sich zehn abwechslungsreiche Stücke, welche die komplette Bandbreite des Gothicspektrums benutzen. Sei es die elektronische Mitsinghymne „Sing Child“, die auf keinem Konzert fehlen darf, das minimalistische „Imbecible Anthem“ oder die überlange Ballade „Blinded“. Leider gibt es zwei Stücke, die hinter dem Rest zurückstehen. „Küss mich“ hat einen recht peinlichen Refrain („Oh bitte, bitte ja!“) und „Und wir tanzten“ zeigt wohl die einzige Schwäche in ASP’s Stimme. Dieses „verzerrte grunzen“ hat er dankenswerterweise nie wieder auf einem Album benutzt. Außer dieser zwei Stücke kann man aber den ganzen Rest bedingungslos als Anspieltipps empfehlen.

ASP haben mit ihrer ersten Veröffentlichung sicherlich ein grandioses Werk geschaffen, das mit einer Menge Abwechslung und viele verschiedenen Stimmungen protzen kann. Langweilig wird dieses Album nie, noch gleichen sich die Songs wie ein Ei dem anderen. „Hast du mich vermisst ?“ kann man sich auch nach vielen Monaten und duzenden von Durchläufen immer wieder anhören. Besonders hervorheben muss man an dieser Stelle erneut die sehr variable Stimme von ASP, welche jeden Song zu etwas besonderem macht und klar im Vordergrund des gesamten Albums steht.
(Sebastian Klein)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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