Nanu, was ist denn da los zur Zeit in Österreich, schon die dritte Demo aus der Alpenrepublik, die mir diese Woche in die Hände fällt. Dieses mal handelt es sich um ASHES OF MOON, die laut eigener Aussage melodischen Death Metal spielen und sich nun mit dem selbstbetitelten Debütalbum erstmals einem größeren Publikum präsentieren wollen.
In der noch recht jungen Bandhistorie scheute man bislang nicht vor stilistischen Vermischungen zurück und addierte immer mal wieder Black- oder auch Thrashelemente hinzu. Gerade letzteres meine ich aufgrund der teilweise etwas rumpeligen Riffs immer noch herauszuhören, ansonsten ist recht klar, wohin der Hase hoppelt. Die Songs sind grundsätzlich eher langsam gehalten, hier und da bricht aber auch mal ein Uptempopart durch, insgesamt agiert man schon melodiös, unter dem Strich aber noch etwas roher als die skandinavischen Vorbilder.
Man merkt schon recht deutlich den Willen, die Leadgitarre als federführendes Instrument etablieren zu wollen und man kann dem Klampfer auf dieser Platte (Christoph wurde jüngst durch den Hellsaw-Mann Mario ersetzt) schon ein gewisses technisches Können zubilligen. Sicherlich eine Möglichkeit, den noch nicht ganz eigenständigen Sound zukünftig etwas auszubauen. Eine weitere Baustelle ist für mich noch der etwas wenigdimensionale Gesang. Die Stimme an sich klingt schon fett und mächtig, könnte aber noch etwas Variabilität vertragen, zumal man gerne darauf hinweist, in mehreren Sphären unterwegs zu sein und gerne akustische Einsprengsel vorzunehmen. Ganz gut auf der anderen Seite gefällt mir der deutlich hervorstechende Bass, der soundmäßig ein wenig an die gute alte Bay-Area-Zeit erinnert, auch wenn ich nicht weiß, ob ein Soundvergleich mit „Kill `Em All“ 2012 noch ein großes Lob ist ;)
Insgesamt könnte die Klangqualität natürlich schon eine Spur höher sein, neben den angesprochenen Punkten sicher auch noch eine Verbesserungsmöglichkeit, wobei ich schon auch sagen muss, trotz aller Kritik ist „Ashes Of Moon“ kein schlechtes Album geworden. Die Basics sind auf jeden Fall vorhanden, an den Instrumenten sind sie keine Anfänger und auch das Songwriting entwickelt sich sicher positiv. Allerdings wäre es eine Überlegung wert, von durchschnittlich knapp sieben Minuten langen Liedern abzusehen, große Eingängigkeit erzielt man so nicht und um progressiv zu klingen, müssten die Melodien und Arrangements schon noch pfiffiger daherkommen.
Unter dem Strich gibt es noch eine Menge Spielraum nach oben, bei einem Debüt sollte das aber keine Katastrophe darstellen. Wenn die Band die richtigen Schlüsse aus den Kritiken zieht, kann da schon in absehbarer Zeit was draus werden. Für Leute, die dem Untergrund zugetan sind, bieten die Österreicher aber auch hier schon Stoff, den es sich zuzulegen lohnt. Kann man mal antesten!
Wertung: 6.5 / 10