Review As I Lay Dying – Shadows Are Security

Zwei Jahre ist es nun her, als sich „Frail Words Collapse“ zum Metalcore Paradebeispiel entwickelte. In diesen zwei Jahren hat sich aber auch bei AS I LAY DYING so einiges getan, so sind bis auf Tim Lambesis und Jordan Mancino keine Member aus der 2003er Besetzung mehr an Bord. Welche musikalischen Auswirkungen das haben könnte wurde im Vorfeld ja schon ausgiebig diskutiert.

„Meaning in Tragedy“ heißt der Opener, welcher auch gleich gehörig einheizt. Nein, es scheint sich nicht viel geändert zu haben. Schnelle Drums, unbarmherziger Gesang, so kennen wir AS I LAY DYING. Die schnellen Parts wechseln sich mit Stücken ab, die direkt zum Bangen anregen, im Mittelteil noch eine Art melodisches Interlude – hört sich gut an. Auch „Confined“ legt ähnlich los, zu Beginn wird Stimmung aufgebaut, bis die Sache zu explodieren scheint, schnelle Blastbeats mit heftiger Double Bass, dazu die gewohnten Gitarren und die melodischen Backgroundvocals. Track Nr. 3, „Losing Sight“, setzt dann in Sachen Härte erneut nach, generell finde ich das bisher gehörte Material härter als auf dem Vorgänger. „The Darkest Nights“ ist dann der erste instrumental melodisch angehauchte Track auf der CD. Insgesamt ein eingängiger Song, ich bin mir allerdings nicht sicher wer den cleanen Gesang eingesungen hat, könnte durchaus der Neuzugang Clint Norris sein, gefällt mir aber gut.
„Empty Hearts“ ist zu Beginn aber doch wieder ein typischer AILD Song. Blast Beats, Double Bass und schnelle Gitarren, bei Minute 2 dann jedoch ein Solo, das ist man in der Form kaum gewöhnt. Der nächste Track „Reflection“ sticht durch seinen Death lastigen Gesang hervor, ja, das könnte glatt aus Schweden kommen. Wer Neaera mag, wird diesen Track lieben. Im Mittelteil dann noch eine fette Double Bass Walze – verdammt gut gelungen!

„Repeating Yesterday“ tanzt wiederum aus der Reihe, bewegt sich aber in eine völlig andere Richtung. Ruhige, cleane Gitarren, dazu gekonnt gespielte Drums die wahnsinnig Stimmung erzeugen und dabei sehr bedrückend wirken. Erst nach knapp einer Minute wird der Track heftiger, aber nicht brutal. Eine sehr schöne Komposition!
Track Nr. 8 ist wieder härter und bringt um ehrlich zu sein kaum Neues. Zwar ist der Track nett anzuhören, doch ähnelt er sich zu sehr mit dem Anfang der Disc. „The Truth Of My Perception“ vertreibt dieses Gefühl der Wiederholung aber wieder ganz schnell. Definitiv besser, vor allem die polyrhythmischen Parts haben es mir hier angetan, ich finde die könnten eindeutig öfter vorkommen.
„Control Is Dead“ überrascht mich mit teilweisem Gekreische gepaart mit tiefem Death Metal Gesang. Dazu noch eine drückende Portion Double Bass, fertig ist die Lok die den Hörer gehörig überfährt.Ganz anders geht es „Morning Waits“ an, zwar kommt hier auch wieder der obligatorische Doubles Bass zum Einsatz, doch ist dieser nur im Refrain. In den Strophen setzen AILD auf einen Beat der sehr an (modernen) Hardcore erinnert. Schneller als erwartet bin ich dann auch schon beim letzten Track der CD, „Illusions“. Welcher mich auch gleich mal ziemlich verwirrt. Ganz im Meshuggah-Stil kommt irgendein undefinierbares Rauschen aus den Lautsprechern. Nach 1:45min hört dieses plötzlich auf, nur kurz ist es still, bis der eigentliche Song einsetzt. Und der hat es noch mal gewaltig in sich. Nun, wie soll ich sagen? „Blood Has Been Shed“, oder soll ich noch mal auf Meshuggah zurückkommen? Auf jeden Fall ist dieser Track verdammt schwer einzuordnen, richtig verrückt gespielt und gesungen, haben die Amis da etwa eine Musikrichtung für sich entdeckt?

Es bleibt zu sagen, dass diese CD sicherlich eine Weiterentwicklung ist, man hat einige Sachen ausprobiert. Manche sind gut, manche leider weniger gut. Ob diese Richtung einem gefällt, muss jeder für sich entscheiden. Für mich ist es leider nicht die erwartete Hammerscheibe.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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