Manche Projekte machen es einem wirklich nicht gerade einfach, ihre Musik für voll zu nehmen. Und vielleicht geht das manchmal auch gar nicht. Beispielsweise im Falle von ARKTAU EOS. Immerhin: Die Finnen sagen bereits im Vorfeld, dass sich das Konzept nicht auf die Musik reduzieren lasse.
Nur: Dann darf man eben auch nicht die Musik für sich unter’s Volk bringen. Mag sein, dass es Spaß macht, sich ARKTAU EOS vollkommen zugedröhnt in einem Keller-Club anzuhören und den beiden Protagonisten dabei zuzusehen, wie sie verkleidet und bei Räucherstäbchen Rituale auf der Bühne aufführen. Aber das kann ich als Hörer nun einmal einfach nicht einschätzen, wenn ich mir diese Musik nüchtern und mit Kopfhörern, aber dafür ohne Jutesack auf dem Schädel zu Gemüte führe, was meiner Meinung nach immer noch eine doch probate Herangehensweise an das Hören von Musik sein müsste. Und in meiner Unwissenheit macht mich „Ioh-Maera“ lediglich aggressiv, weil ich mir andauernd denke: Das kann doch nicht euer Ernst sein!Die gesamte Platte besteht im Wesentlichen aus einem dröhnenden, wabernden Grundton pro Song, der auch nach sehr ausgiebiger Verwendung höchstens marginal variiert wird. Über diese bereits eindrucksvoll uninspirierte Komponente wird bei Gelegenheit mal simpelste Percussion gelegt, mal gibt es ebenfalls unendlich lange gehaltenes Genöle zu hören, das die Bezeichnung „Gesang“ kaum mehr verdient hat. In der vorletzten Nummer gibt es dann als Krönung einen Gong, doch hatte man offenbar nur einen einzigen zur Verfügung, sodass sich hierin ebenfalls nur ein sehr armseliges Mittel zur Schaffung musikalischer Qualität findet. Die beschwörerischen Männerchor-Gesänge passen da zwar ins Konzept, fallen aber auch nicht mehr positiv auf. Hier gibt es weder Songs, noch irgendeine auch nur ansatzweise greifbare Idee, noch irgendeinen Hinweis darauf, dass die Mitwirkenden sich grob Gedanken darüber gemacht hätten, dass eventuelle Käufer ja nicht nur Geld zahlen, sondern auch noch Lebenszeit für diese Platte vergeuden müssen.
Ich habe in den letzten Jahren viele unnötige Alben anhören müssen und viel Zeit für Musik verschwendet, die keine Essenz hatte und es nicht wirklich war. Alles war Led Zeppelin im Vergleich zu diesem Release. Dass Ambient jetzt nicht unbedingt mit überraschenden Wendungen und unüberschaubarem Instrumentarium arbeitet, mag ja sein, aber ein bisschen mehr als auf „Ioh-Maera“ muss es schon sein, um dem Ganzen irgendeinen Sinn zu verleihen.
Wertung: 1 / 10