Review Arckanum – Sviga Læ

  • Label: Regain
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Black Metal

Ganz leise kündigt sich “Sviga Læ”, das neueste Werk von Johan Laghers Black Metal Projekt ARCKANUM an, denn die Abmischung ist recht bescheiden gehalten. Doch wer die Boxen etwas aufdreht, kann durchaus den ein oder anderen schwarzmetallischen Eishauch aus dem Herzen Schwedens erlauschen.

Der Beginn ist mit “Læ Elr” sehr gelungen. Das Riffing ist wunderbar düster und einige atmosphärische Klänge tun ihr übriges. Auch wenn der Sound der Scheibe leider sehr vor sich hin dümpelt, trägt dies doch auch seinen Teil dazu bei, dass man sich beim Hören der rauen, kalten Kompositionen heimisch fühlt. Und dieses Heim ist in diesem Fall ganz klar der kalte Norden. Trotz dessen drehen sich die in alten nordischen Sprachen verfassten Texte laut Aussage von “Shamaatae” um Surtr, den Riesen aus der Flammenwelt “Múspellzheimr” und Loki, dem alten Gauner unter den Göttern. Die Kompositionen kommen meist mit sehr wenig Text zurecht und das etwas an Orion von Metallica erinnernde “In Følva Felr” sowie der akustische Endtrack “Røk” kommen ganz ohne Laghers krächzendes Organ aus. Erstgenanntes Instrumental ist insgesamt auch das rundeste Stück auf “Sviga Læ” und wird von einer herrlich tiefen Melancholie getragen. Leider sackt der Silberling spätestens nach “Gramr Girnisk” deutlich ab im Niveau. Gibt es in ebengenanntem Lied noch melodiöse Stellen, die teilweise an Amon Amarth denken lassen, herrscht auf “Andskoti Ferr Austan” leider das Prinzip des endlos Wiederholens von Riffs, die nicht gerade vor Kreativität glänzen. Ambitioniert wirkt “Røk” dagegen zwar schon, kann sich aber trotz netter Idee eine akutstik Gitarre zu benutzen nicht als gutes Stück beweisen. Drei Riffs sind einfach zu wenig um zu überzeugen.

“Sviga Læ” ist leider ein zweischneidiges Schwert. Die erste Hälfte des Werkes weiß durchaus mit rohem, kalten und atmosphärischen Black Metal zu gefallen, jedoch fällt das Niveau in der zweiten Hälfte merklich nach unten. Die Riffs wirken nicht wirklich einfallsreich und sind stellenweise sehr repetitiv. Für manchen wird dies zu Langeweile führen. Auch das Schlagwerk ist recht bescheiden, aber dennoch Black Metal typisch ausgefallen. Es herrschen Blasts und Doublebass Einsätze.Fans von Underground Black Metal oder Kenner von ARCKANUM können allerdings gerne ein Ohr riskieren. Für diese Jahreszeit ist das Album jedenfalls sehr gut geeignet und weiß einem die Kälte zu versüßen. Feine Ohren sind aber leider ziemlich schnell in Gefahr gelangweilt abzuschweifen.

Anspieltipps: “Læ Elr” und “In Følva Felr”
(Maximilian Lechner)

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert