Review Arckanum – Kostogher (Re-Release)

  • Label: Debemur Morti
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Black Metal

Und weiter geht’s mit ARCKANUM-Re-Releases aus dem Hause Debemur Morti. Nachdem schon das gefeierte Debut der schwedischen Black Metal Legende neu aufgelegt wurde, darf auch der große Bandklassiker „Kostogher“ sich über eine Generalüberholung freuen. Neuer Sound, neu bearbeitete Trackliste („Skoghens Minnen Vækks“ wurde um knappe 1:59 am Anfang entschlackt, was da abgeschnitten wurde findet sich jetzt als Intro auf der CD), ansonsten ist eigentlich alles beim Alten geblieben. Aber irgendwie hat die Aussicht mich näher mit dem legendären „Kostogher“-Album zu beschäftigen etwas abgeschreckt. Vor allem, nachdem ich ein paar Tracks der Originalversion gehört hatte, die nicht gerade die gewünschte Faszination auf mich ausgeübt hatten.

Woran das genau lag kann ich nicht sagen. Vielleicht am Sound des mittlerweile 13 Jahre alten Originals, der war nämlich doch sehr „oldschoolig“. Absichtlich, wie Shamaatae selbst sagte, da fragt man sich doch glatt, was der gute Mann von der neuen Bearbeitung hält, die wesentlich glatter (aber selbstverfreilich nicht zu glatt) durch die Boxen kommt. Die alte Fassung hörte sich doch ein wenig zu sperrig, als dass ich da gut reingekommen wäre. Vielleicht lag es auch an der Tatsache, dass „Kostogher“ ein Stück Musik ist, das am Besten als Gesamtkonzeption funktioniert.
Zwar finden sich nämlich auch hier konsequente Weiterführungen der exzellenten Ideen, die „Fran Marder“ beinahe zu einem guten Album gemacht hätten, aber ihre wirkliche Durschlagskraft entfalten die Tracks weniger einzeln, denn mehr am Stück weg gehört. Denn dank besserer Umsetzung der einzelnen Experimente und auch ansonsten stimmigerem Gesamtbild der Musik (versierteres Gitarrenspiel mit ein paar exzellenten Riffs, die die erste Hälfte des Vorgängers manchmal dringend nötig gehabt hätte, organischere Einfügung der weniger oldschooligen Schwarzmetall-Elemente und abwechslungsreicherer und gleichzeitig doch heftigerer Gesang) bietet „Kostogher“ genau das, was „Fran Marder“ hier und da angedeutet hat, aber nie ganz halten konnte.
Mit seinem zweiten Album hat Shamaatae nämlich ein extrem intensives und atmosphärisch dichtes, glaubwürdig naturverbundenes und chaosgnostisches Black Metal Album geschaffen, das vor Allem von seiner einzigartigen Stimmung lebt. Hier stimmt prinzipiell so gut wie alles, nicht einmal das von einer Violine getragene Zwischenspiel „Gamall Uvermark“ mit dem durch Mark und Bein gehenden Schrei am Anfang kann die Atmosphäre durchbrechen, wie Shamaatae es hier und da auf seinen anderen Alben „schaffte“. Gut, der obligatorische ARCKANUM-Ausfall ist natürlich auch mit drauf, das instrumentale „Græmelse Ok Væ“ hätte man durchaus kürzer fassen können, aber glücklicherweise stellt der gute Mann hier seine Ideologie nur im Ansatz über die Hörbarkeit der Musik und so stören nur ein paar vereinzelte verquere Riffs den Spaß an „Kostogher“.

Dieser kleine „Schönheitsfehler“ reicht zwar aus, um dem zweiten Album von ARCKANUM die Höchstnote zu verwehren, aber trotzdem ist „Kostogher“ ein absolut gelungenes Album, das jeder Fan von ARCKANUM sowieso besitzen sollte und auch jedem anderen aufgeschlossenen Black Metal Freund einen Blick wert sein sollte. Es lohnt sich definitiv.

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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