Review Arch Enemy – Wages Of Sin

Schnauze voll vom modernen, weichgespültem Göteburger Sound, der mehr „Melodic“ als „Death“ ist ? Wem das Bettzeug eines Fakirs noch zu weich ist, aber trotzdem Wert auf ausgefeilte Gitarrenläufe legt, der könnte mit „Wages of Sin“ richtig glücklich werden. „Schnauze voll“ gibt’s hier nämlich auch, aber auf eine sehr viel direktere Art und Weise als heutzutage üblich.

Dieses Eisen ist verdammt heiß. Ein einziges, kompromissloses Stück melodisches Todesmetall. Die Gitarren sägen am Verstand, der Bass schüttelt einen durch, das Schlagzeug erklingt sanft wie ein Bombenteppich und über alles erhebt sich die unglaubliche Stimme der bezaubernden Frontfrau. Wenn die Dame genauso nachdrücklich an der Fleischtheke ihre Bestellung aufgibt („3 KILO MORTADELLA, BITTE !!!) wie sie hier singt, will ich sie auf der Stelle heiraten! Vor kurzem hat Kollege Daniel in einem Review gefragt, ob es „die“ Musik für jede Stimmung gibt: Ja, hier ist sie! Stürzt euch damit todesmutig auf Skiern den Hang runter, braust damit an einem heißen Sommertag durch die Gegend, hört sie im Freibad, zum morgens zum wach werden, oder schreit eure Wut auf den neuen Freund eurer Liebsten zusammen mit Angela heraus, egal ob gute oder schlechte Laune, Wages of Sin ist für euch da.

Dummerweise habe ich das Fazit damit schon vorweg genommen, aber ich muss trotzdem irgendwie noch auf eine annehmbare Länge für eine CD-Besprechung kommen. Was gibt’s also sonst noch zu berichten ? Die Produktion ist mehr als ordentlich, es tönt einfach richtig gut und kernig aus den Boxen. Die Abwechslung kommt niemals zu kurz, obwohl das gesamte Album – wie bereits erwähnt – einen enormen Härtegrad aufweist. Die Gitarrenläufe sind fantastisch und an allen Ecken und Enden werden einem mehr oder weniger lange Gitarrensoli geboten, die sich bis ganz tief ins Gehör fressen. Hatte ich schon die urböse Stimme der Sängerin erwähnt ? Das Album weißt außerdem eine erfreuliche Spiellänge von beinahe 50 Minuten auf und kommt zusätzlich noch mit einer Bonus CD daher, auf welcher einige alte oder nur in Japan veröffentlichte Songs zu finden sind, außerdem ist auf beiden CD’s jeweils noch ein Video zu finden.

Alle Fans des Genres müssen an dieser Stelle entweder hektisch den Weg zum Plattendealer ihres Vertrauens antreten oder zumindest schon mal ihren Lieblingsmailorder ansurfen, hier kann man gar nichts verkehrt machen. Ein schamlos euphorisches Review…
(Sebastian Klein)

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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