Review Anoxia – A Lapdance For The Devil

  • Label: Target
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Thrash Metal

Bereits bis ins Jahr 1996 zurück reicht die Geschichte von ANOXIA. Dennoch veröffentlichen die Dänen mit „A Lapdance For The Devil“ gerade mal ihren zweiten Longplayer. Laut Promoschrieb soll es sogar das Debut sein. Dem widerspricht allerdings der Metal-Archives-Eintrag der Truppe, der mit „Melanchollition“ von 2003 bereits ein Full-Length-Album aufzählt.

Auf „A Lapdance For The Devil“ spielen ANOXIA eine Mixtur aus modernerem Heavy Metal und melodischem Thrash Metal. Insgesamt überragen die dynamischen und energievollen Parts aber, so dass man die Band durchaus dem Thrash zuordnen kann. Der Groove ist kraftvoll und treibt das Tempo zumeist an. Die Gitarrenspiel ist vielseitig und packt thrashige Riffs genauso aus wie melodische zweistimmige Leads. Die Vocals sind fast ausschließlich clean. Dabei hat Lars Frederiksen eine ausdrucksstarke Stimme, die die Töne gut halten kann. Ganz selten fließen mal ein paar harsche Vocals als Kontrast ein.
Anleihen bei Spätachtziger- bis Frühneunziger-Metallica sind nicht ganz zu verleugnen, wenngleich ANOXIA das Rhythmus-Tempo gerne anziehen, wie es die Amis mehr zu den Anfangszeiten taten. Innerhalb eines Songs werden Intensität und Rhythmus gerne mal verändert, was den Kompositionen auch einen vielschichtigeren Anstrich verleiht. Ein bestimmter Energiefaktor wird aber nie unterschritten. ANOXIA vermeiden Balladen-Kitsch völlig, ein paar sparsam bemessene emotionale Klänge wie bei „Lonely Ride“ fließen aber in den Sound ein. An der nötigen Power lässt es aber dieser Song ebenfalls nicht missen, zumal er auch dynamischere Parts bietet.
Durch seine Vielfältigkeit gehört „Lonely Ride“ ohnehin zu den stärksten Tracks des Albums. Weitere Anspieltipps sind das straighte, kraftvolle „Lapdance For The Devil“, das wuchtige „Risky On The Rocks“, das tiefgründig-vielschichtige „The Tale Of Jimi And Janis“ und das vergleichsweise melodische „Hell Bent For Heaven“.
Wie es aber oft so ist, können nicht alle Kompositionen das Niveau halten. Da sich mitunter Passagen und Arrangements wiederholen, kopieren sich ANOXIA gegen Ende ein paarmal selbst, wodurch sich leider auch der ein oder andere Filler einschleicht. Insgesamt agiert das Quartett aber schon überdurchschnittlich.
Technisch kann man den Dänen nichts ankreiden. Wie auch der Sänger verstehen die Instrumentalisten ihr Handwerk. Dabei geben sich die Gitarristen und die Rhythmustruppe gleichermaßen professionell. Man merkt den Leutchen schon an, dass sie nicht erst seit Gestern Musik machen.

Letztendlich müsste nur die Songwritingqualität noch konstanter werden, damit ANOXIA ganz vorne mitmischen können. Wer auf vielschichtig-melodischen Thrash Metal steht, sollte in „A Lapdance For The Devil“ durchaus reinhören.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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