Als ich “The Profane Hymns Of The Sovereign Darkness” das erste Mal in den Händen hielt, dachte ich ungefähr: “Ausgezeichnet, endlich ein Album von den Jungs!” Doch allzu bald wurde mir bewusst, dass ANCIENTBLOOD ungleich Ancestors Blood sind und ich mich somit zunächst umsonst freute und letztlich also auf ein mir bis dato unbekanntes Soloprojekt stoßen sollte bzw. stieß. Das oben genannte Album ist genauer gesagt eine Art Minialbum, vier Lieder umfasst „The Profane Hymns Of The Sovereign Darkness“, welche eine Gesamtspieldauer von knapp 17 Minuten besitzen.
Schnell und dreckig geht es direkt zur Sache, keinerlei Einstimmung oder dergleichen wird vorgenommen, Mantus krächzt (fast) sofort äußerst räudig los, das Riffing ist sehr eingängig und simpel gestrickt, bietet aber ebenso kurzweiliges Vergnügen. Das Schlagzeug ist sehr solide gespielt, man kann nicht meckern, aber auch nicht weitere Worte dazu verlieren, da es lediglich hintergründig den Takt vorgibt und sonst eben mehr Beiwerk ist, respektive das Tempo hier und da verändert. Ohnehin muss man festhalten, dass der Opener „Offer Your Blood For Satan“ dem Hörer einen sehr leichten Einstieg in dieses Album bietet. Die Gitarre gibt sich treibend und spielfreudig, animiert das Auditorium quasi zu freudigem Lauschen. Das Gekrächze, übrigens mit Hall unterlegt, ist neben weiteren schon genannten Eigenschaften roh und emotional, es sprüht vor Leidenschaft. So geht es auch weiter, wobei man durchaus anmerken darf, dass „Dark Sovereignity“ für das simple Vorgehen von Mantus vielleicht schon zu lang ist. Klar, nur kurze Stücke sind nicht unbedingt toll, jedoch sollte man einfach schauen, was die eigenen Stärken sind, beziehungsweise wo man eben besser ist. Aber gut, dieser Faktor fällt hier nur marginal ins Gewicht, das Lied ist schließlich recht gut.
„The Enthroned Lord Of The Abyss“ bietet dem Hörer dann den wohl inbrünstigsten Gesang, hier wird das Leid richtig hinausgeschrien. Mantus faucht und krächzt, was die Kehle zugesteht, wirklich sehr schön und vor allem beeindruckend. „Profane Devotion“ beginnt zunächst langsam, behält auch im weiteren Verlauf eine nachdenkliche Note bei. Zwar überwiegt das treibende, sehr gefällige Spiel, je weiter „Profane Devotion“ voranschreitet, die dunklen, abschätzenden Gedanken, welche dem Lied impliziert worden sind, schwingen aber zu jeder Zeit mit. Besonders intensiv wird dieses Gefühl freilich, wenn die Gitarre sinistre Töne aufspielt und den Hörer in seine Geisteswelt transportiert.
„The Profane Hymns Of The Sovereign Darkness“ überzeugt eigentlich auf ganzer Linie. Natürlich ist das Album kein Nachweis von Finesse und filigraner, virtuoser Spielkultur aber das kann man eben nicht von jedem Künstler respektive jeder Band verlangen. „The Profane Hymns Of The Sovereign Darkness” gefällt – und das von Mal zu Mal mehr. Da der Künstler im Booklet schreibt, Promos gibt es eh nicht (nicht, dass man das Booklet eh nur lesen kann, wenn man sich die Scheibe zugelegt hat)), empfehle ich einfach einen Kauf dieser meiner Meinung nach wirklich sehr guten, brasilianischen (wer hätte das gedacht?) Ein-Mann-Combo.
Wertung: 7 / 10