Review Anathema – Internal Landscapes – The Best Of 2008-2018

ANATHEMA haben im Verlauf ihrer fast dreißigjährigen Karriere eine ziemliche Metamorphose durchlebt: Was in den frühen Neunzigern als Gothic Metal begonnen hat, verwandelte sich um die Jahrtausendwende zusehends in eine Art melancholischen Alternative Rock mit progressiven Strukturen. Gerade in den letzten zehn Jahren gab es kaum noch metallische Ausbrüche zu verzeichnen und auf diese Phase bezieht sich die vorliegende Best-Of-Compilation „Internal Landscapes – The Best Of 2008 – 2018“.

Diese Abgrenzung von den Frühwerken der Briten macht nicht nur stilistisch Sinn, denn ANATHEMA haben in der Vergangenheit bereits (auch neu aufgenommene oder umarrangierte) ältere Songs auf verschiedenen Alben neu veröffentlicht (z. B. auf den „Resonance“-Alben von 2001 und 2002 oder auf dem um orchestrale Elemente ergänzte Album „Falling Deeper“ von 2011). Bei den Tracks auf „Internal Landscapes – The Best Of 2008 – 2018“ handelt es sich allerdings von zwei Ausnahmen abgesehen (einmal die semiakustische Version von „Are You There?“, ursprünglich 2008 auf „Hindsight“ veröffentlicht, und die orchestrale Version von J’ai Fait Une Promesse“ vom zuvor erwähnten „Falling Deeper“-Album) um die Originalversionen, die für die Compilation unverändert übernommen wurden. Neu ist allerdings das Mastering, welches lediglich für ein wenig Homogenität in Sachen Dynamik und Lautheit auf „Internal Landscapes – The Best Of 2008 – 2018“ sorgen soll.

Für die Songauswahl war das Sextett übrigens selbst verantwortlich: ANATHEMA haben auf ihrer neuen Werkschau Titel von jedem regulären Album seit „We’re Here Because We’re Here“ gewählt, inklusive dem im letzten Jahr veröffentlichten „The Optimist“. Aufgrund des Umfangs des Katalogs wird man es wohl nicht jedem Fan recht machen können, aber grundsätzlich kann man ANATHEMA attestieren, dass die Auswahl das musikalische Spektrum der Band aus Liverpool gut repräsentiert. So finden sich neben dem zweigeteilten „Untouchable“ von „Weather Systems“ auch das großartige „Distant Satellites“ vom gleichnamigen Longplayer und „Springfield“ vom letzten Album auf der Zusammenstellung.

Musikalisch und tontechnisch ist „Internal Landscapes – The Best Of 2008 – 2018“ über jeden Zweifel erhaben. Wer sich einen Überblick über ANATHEMAS nicht-metallische Phase machen möchte, ist mit der Compilation gut beraten, Steven Wilson– und Pineapple Thief-Fans ebenso. Wer allerdings die regulären Alben der letzten Dekade im Regal stehen hat, muss für sich entscheiden, ob er das Ding braucht – wobei die Die-Hard-Fans schon der Vollständigkeit halber zugreifen dürften. Nett aufgemacht ist die Platte ja, inklusive Begleittext von Danny Cavanagh himself.

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