Eine Universität, fünf Musiker und schon ist eine Band fertig. So erging es AMONG THE SWARM, deren Mitglieder teilweise aus dem Rockbereich kommen und seit fünf Jahren ihren härteren Vorlieben frönen. Wie es sich für den Underground gehört, kam es zu Besetzungswechseln, ebenso wurde die Produktion eines kompletten Albums immer wieder verschoben.
Der Grund hingegen ist zwar nicht neu, hätte aber auch bei dieser EP gegolten. „Mit weniger als dem idealen Sound gibt man sich nicht zufrieden“, heißt es im Infoschreiben, doch wo sich dieser auf „Ruination“ verbirgt, wird das Geheimnis des Quintetts bleiben. Vielmehr ist die Produktion genauso, wie man es von einer Band im Demostadium erwartet: unausgegoren, rumpelnd, dreckig und leider auch etwas schwach auf der Brust.
Sollte das ein Hindernis sein, um AMONG THE SWARM anzutesten? Eigentlich nicht, schließlich bekommt der Hörer das geboten, was zu einem Quickie – die EP läuft gerade einmal knapp zweistellig ins Ziel – passt. Gut auf der einen Seite, denn so kann man sich ein schnelles Bild machen, schlecht auf der anderen, denn über die Qualitäten der Band sagen drei Songs nur wenig aus. Insgesamt geht es in Ordnung, was der Fünfer fabriziert, man bemüht sich offenkundig um Abwechslung und scheut gelegentliche Ausflüge ins Akustische nicht, auch wenn die Parts noch nicht so recht zusammenpassen wollen. Fronter Philipp wagt sich in diesen Moment an cleane Vocals, die Melodiebögen sind dabei auch nicht schlecht, aber stimmlich fehlt es da noch etwas und die Töne sitzen auch nicht immer ganz sauber. Da schon lieber harsch, das liegt AMONG THE SWARM deutlich besser, hier steht aber dann natürlich der magere Sound im Weg.
Was also tun? Studenten sitzen selten auf einem Berg voll Gold, trotzdem wäre es ratsam, die nächste Produktion in professionelle Hände zu legen. „Ruination“ wurde von Gitarrist Thorsten gemischt und gemastert, dafür klingt es ja tatsächlich nicht verkehrt, aber wenn man die musikalischen Vorzüge geltend machen will, braucht man mehr Kraft. Ebenso stehen AMONG THE SWARM noch einige Stunden im Proberaum bevor, aber das ist meistens doch ganz spaßig, also einfach weitermachen, beim nächsten Mal ist sicher ein Qualitätssprung drin.
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