Review Amon Amarth – Wrath Of The Norsemen (DVD)

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Death Metal

Live sind AMON AMARTH seit geraumer Zeit eine Bank. Nun bekommen all diejenigen, die sie bisher verpasst haben oder einfach ein ums andere mal wieder sehen wollen, die Möglichkeit, das zuhause zu tun: „Wrath Of The Norsemen“ heißt das DVD-Paket, das AMON-AMARTH-Fans verzücken wird. In einem sehr schön gestalteten, zehnseitigen Digipack bekommt man ganze drei DVDs mit über sieben Stunden Spielzeit, was für einen Preis von 25 Euro wohl absolut „value for money“ ist. Sage und schreibe fünf komplette Konzerte werden hier angeboten. Ähnlich der Therion-Box sind Überschneidungen natürlich nicht auszuschließen, was hier aber eigentlich gar nicht als störend empfunden wird.

Im August 2005 ließ man in der mit knapp über 1.000 Leuten ausverkauften Live Music Hall in Köln eine „very special show“ aufstellen und für diese DVD aufnehmen. Bei diesem Auftritt spielten AMON AMARTH mit ganzen zwei Stunden das bisher längste Set ihrer Karriere und können so mit einem Programm aufwarten, das kaum Wünsche offen lässt.

Angekündigt war hier auch eine „Special Viking Show“. Diese sieht so aus, dass einige als Wikinger verkleidete Schauspieler unter anderem einen Kampf nachstellen, Feuerschalen entzünden oder mit Schwertschlägen auf ihre Schilde den Takt eines Liedes vorgeben. Das alles ist der Gesamtatmosphäre auf jeden Fall hilfreich. Und diese scheint hier wirklich überragend gewesen zu sein, so überzeugend, wie all dies selbst am Bildschirm noch wirkt.

Die Bühne ist fast dauerhaft in ein rot-gelb-orangenes Licht getaucht – die perfekte Farbgebung für diese Band – und die Band zeigt sich in bester Spielfreude. Als kleines Gimmick hat der Mitschnitt aus Köln sogar als einzige Show des Pakets sogar 5.1-Sound (der Rest 2.0), was auf entsprechener Anlage großartig kommt. Die Bildqualität ist ebenfalls stark. Vor allem die Kamerafahrten mit dem Kran sind einfach herrlich anzusehen. Dazwischen werden immer wieder auch verwaschene und verlangsamte Bilder eingeschnitten, was vor allem bei den Auftritten der Wikinger klasse kommt. Als Zusatz zum Wacken-Auftritt – der bisher größten Show in der Karriere der Schweden – bieten diese noch einen halbstündigen Blick hinter die Kulissen. Interviews mit der Band und dem Tourleiter (deutsch mit englischen Untertiteln!) sind im insgesamt sehr unterhaltsamen Making-Of dieser Show ebenfalls dabei.

Auch wenn die erste DVD ohne Zweifel das absolute Highlight ist, sind auch die beiden weiteren Scheiben mehr als sehenswert, da jede Aufnahme einen eigenen Charme und Reiz hat. Nur zwei Tage nach Köln standen AMON AMARTH als Headliner beim Summer Breeze Open Air auf der Bühne. Beste Voraussetzungen also, um eine Freiluftshow mitzuschneiden. Mit nahezu komplett anderer Lichtshow wirkt der Auftritt optisch komplett anders. Beim Konzert der Jubiläumsfeier zum Zehnjährigen von Metal Blade Europe wurde wiederum eine ungewöhnliche Setlist mit selten dargebotenen Tracks gespielt, „The Sound Of Eight Hooves“ oder „God His Son And Holy Whore“ zum Beispiel. Interessant ist hier auch das Cover des Six Feet Under-Klassikers „Revenge Of The Zombie“, zu diesem Zeitpunkt steht bereits die halbe Metal Blade-Crew mit auf der Bühne und versucht mit der Band mitzuhalten und bangt, schreit und hat im familiär wirkenden Rahmen Spaß.

Aus dem Jahr 2004 sind dann auch noch zwei Shows vorhanden: Das wäre zum einen der Wacken-Gig, zu dem es nichts wirklich Besonders zu sagen gibt. Spannender ist da schon die „Fate Of Norns“-Releaseparty aus der Rockfabrik Ludwigsburg. Der Klang ist hier zwar weit schlechter als bei den restlichen vier Aufnahmen, das stört nach wenigen Minuten aber gar nicht mehr.

Insgesamt lässt „Wrath Of The Norsemen“ als Live-DVD keine Wünsche offen: Mehr AMON AMARTH für einen fairen Preis kann man sich wahrlich nicht wünschen. Zumal bei dem DVD-Paket auch in jeder Hinsicht die Qualität stimmt, so dass es auf dem Bildschirm genau so gut aussieht wie im Regal.

 

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert