Review Amberian Dawn – Re-Evolution

  • Label: KHY Suomen Musiikki Oy
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Symphonic Metal

Es ist mal wieder an der Zeit, über Sinn und Unsinn von Best-Of-Compilations zu diskutieren. Den Stein des Anstoßes liefern diesmal die Finnen AMBERIAN DAWN, ihres Zeichens symphonische Power-Metaller mit Frauengesang und Gelegenheitsklone der Landsmänner von Nightwish. Zwar vor nicht einmal sieben Jahren gegründet und damit nicht schwerreich an Historie, können die Nordlichter zumindest auf vier komplette Alben, allesamt als Labelveröffentlichungen, zurückblicken.

Und möglicherweise liegt hier auch der Hund begraben, released man üblicherweise über DAS Finnen-Label schlechthin (Spinefarm), wurde mit dem Debüt der Weg der Band durch die eher wenig bekannte Firma „KHY Suomen Musiikki Oy“ geebnet und diese nutzt nun offenbar die Gunst der Stunde (oder bestehender Verträge) und bringt die wichtigsten Lieder – von größten Hits will ich mal nicht sprechen – in einer Zusammenstellung heraus. Immerhin etwas Neues kann der Hörer erwarten, denn nachdem die früheren Sängerin Heidi die Band im Vorjahr verlassen hat, wurden die elf Songs von der neuen Stimme Capri frisch eingesungen. Man merkt schon, dass die junge Dame etwas von ihrem Fach versteht, einen enormen Qualitätssprung kann ich aber nicht ausmachen. Ebenso fällt erst im Rahmen der Zusammenstellung von Songs aller vier Alben auf, dass sich selbige kaum voneinander unterscheiden. Oder um es so zu sagen: Wüsste man nicht, dass „Re-Evolution“ eine Zusammenstellung ist, man könnte auf die Idee kommen, es handele sich um ein neu geschriebenes Album (auch wenn das soundtrackmäßig intonierte „Charnel`s Ball“ irgendwie als eine Art Intro besser gepasst hätte als zum Ende der Scheibe).
Ein wenig schade finde ich die knappe Spielzeit von nicht einmal einer Dreiviertelstunde. Bei einer Best-Of sollte es ohne Probleme möglich sein, den Platz auf der CD intensiver auszureizen, auch wenn es ja nicht bloß eine Zusammenstellung ist, sondern zumindest die Frontmieze aktiv werden musste.

Ok, wenn man vier Platten in der Hinterhand hat und noch dazu eine neue Sängerin präsentieren kann, kann man eine Compilation schon einmal an den Start bringen. Wer die Platten bereits besitzt, braucht „Re-Evolution“ ganz sicher nicht, da tut es auch ein wann auch immer erscheinendes neues Album. Wer die Band jedoch erst gerade kennengelernt hat, generell alles „Made In Suomi“ kauft oder von Nightwish in allen Varianten nie genug kriegen kann, macht wohl auch nichts falsch. Wie so häufig: kann, muss aber nicht.

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Publiziert am von Jan Müller

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