Alter Bridge - Pawns and Kings

Review Alter Bridge – Pawns & Kings

ALTER BRIDGE ticken weiter präzise wie ein Schweizer Uhrwerk: Seit 18 Jahren liefern die Amerikaner Rockmusik höchster Güteklasse, seit 2004 kam alle drei Jahre im Spätsommer oder Herbst ein neues Album auf den Markt. Mit dem siebten Album „Pawns & Kings“ bleiben die US-Amerikaner ihrem Veröffentlichungsrhythmus so treu, wie es nur geht. Daran können weder eine Pandemie noch die letztjährigen Soloalben von Frontmann Myles Kennedy („The Ides Of March“ sowie dieses Jahr „4“ mit Slash) und Gitarrist Mark Tremonti („Marching In Time“) rütteln.

Die Creed-Nachfolgeband bietet wieder genau das, was sie kann und seit jeher gut macht, nämlich direkten, treibenden Hard/Alternative Rock. Der ist sowohl stadion- wie radiotauglich und immer voller Gefühl. Alles beim Alten also, ALTER BRIDGE gehen auch auf „Pawns & Kings“ keine neuen Wege. Man weiß genau, was man kriegt – aber das ist bei der konstant hohen Qualität von ALTER BRIDGE auch gar nicht schlimm.

Das Herzstück der Platte bilden zwei Longtracks. „Sin After Sin“ mit fast sieben Minuten zeigt die progressivere Seite der Band und gefällt mit dramatischer Melodieführung sowie doomigen Passagen. Der Midtempotrack erinnert mit seinem spannenden Aufbau gar etwas an Songstrukturen von Iron Maiden. „Fable Of The Silent Son“ setzt noch einen drauf: Mit achteinhalb Minuten ist es nicht nur der längste Track der Bandgeschichte, sondern von leisen, akustischen Klängen bis zu mächtig fies stampfenden Hard-Rock-Riffs eine spannende, gewaltige, epische Nummer. Definitiv einer der beeindruckendsten ALTER-BRIDE-Songs überhaupt!

Dagegen wirken einige der anderen Tracks schon zu gewöhnlich, vor allem zum Ende hin geht der Scheibe etwas die Puste aus: Die glattgeschliffene, zu zahme Halbballade „Season Of Promise“ kann locker im nachmittäglichen Radioprogramm laufen und reißt niemanden vom Hocker, „Last Man Standing“ ist etwas lahm und will nicht recht zünden. ALTER BRIDGE schaffen es ansonsten aber, gute Songs mit hoher Qualität zu schreiben. Vor allem der Opener „This Is War“ mit mitreißendem Refrain und das sehnsuchtsvolle „Stay“ mit tollem Kennedy-Tremonti-Duett sind stark. Der abschließende Titeltrack entlässt die Hörer mit Chorgesängen, einer bärenstarken Gesangsleistung von Kennedy und treibendem Rhythmus dann auch mit einem guten Gefühl aus dem Album. Trotz der Durchhänger bekommt man so direkt Lust, „Pawns & Kings“ nochmal durchzuhören.

Technisch ist sowieso alles in Butter: Tremonti ist ein begnadeter Gitarrist und überzeugt mit jedem Lead und jedem seiner großartigen Soli; Kennedy trifft jeden noch so hohen und schwierigen Ton und klingt so kraftvoll und frisch wie eh und je. „Pawns & Kings“ hat rein musikalisch keine Schwachpunkte, ALTER BRIDGE schaffen es aber nicht, über die gesamten 53 Minuten zu fesseln. Dennoch ist auch Album Nummer sieben eine gute Scheibe. Fans bekommen eben genau das, was sie wollen und lieben und dürfen sich über einige großartige Songs freuen.

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Wertung: 7.5 / 10

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