ALL FALLS DOWN sind „eine Brut des puren Chaos‘, des Hasses und der Antipathie“. REANIMA dagegen sind Wiens angsteinflößendste Deathgrind-Kreatur. Na, Angst bekommen? Ich auch nicht.
Mir ist hörbare Musik nämlich lieber. Da ist nämlich bei dieser Split Ende der Fahnenstange. „The Tongue Of A Martyr“, der Opener, reiht unhörbar dissonante Gitarrenriffs, bei dem sich mir das Gesicht verzieht, an core-artiges, langweiliges Palm-Mute-Geschredder, und kombiniert schließlich dieses mit merkwürdigem, furchtbar abgehacktem Gitarrenspiel und Double-Bass-Geballer. Dazu gesellt sich Brutal Death – Gegurgel der austauschbarsten und –bedürftigsten Sorte. „Venice/Colma“ macht genau dort weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat, und „Eugenics“ schließlich klingt wie Null-Acht-Fünfzehn-Deathcore mit oben genannten Zutaten.
REANIMA, die die anderen drei Songs der Split bestreiten, gefallen mir minimal besser. Hier existieren wenigstens für Musik grundlegende Dinge wie Ansätze von Songstrukturen, auch wenn die Band es mit dem Stakkato-Riffing, wie ALL FALLS DOWN, auf massive Weise übertreibt. Die Pig Squeals von Sänger Markus sind wohl auch nicht jedermanns Sache, da sie wirklich nur nach Klospülung klingeln. Dass REANIMA von Melodien ebenso wenig halten wie ALL FALLS DOWN und ich auch hier NICHTS (ich betone NICHTS(!!)) raushören kann, was auch nur den geringsten musikalischen Wiedererkennungswert hat, macht auch die zweite Hälfte dieses Silberlings zu einer absolut entbehrlichen Angelegenheit. Fazit: Diese angsteinflößenden Kreaturen will ich höchstens als Filet aufm Teller haben, aber niemals wieder in meiner Stereo-Anlage.
Keine Wertung